Washington

Vermählung mit Stargast

Der leitende Berater von Präsident Donald Trump, Stephen Miller, und Katie Waldman, Pressesprecherin von Vizepräsident Mike Pence, im September 2019 Foto: imago/UPI

Am Sonntag feierte das Weiße Haus in Washington eine jüdische Hochzeit. Unter die Haube kamen Stephen Miller und Katie Waldman – er ist einer der engsten Berater von Präsident Donald Trump, sie die Pressesprecherin von Trump-Vize Mike Pence.

Auch der Chef selbst ließ es sich nicht nehmen, bei den Festivitäten dabei zu sein – fanden die doch schließlich in einem seiner Hotels statt. Die Presse hatte keinen Zutritt zum »Trump International«, nur ein paar Häuserblocks vom Weißen Haus entfernt. Doch der Präsident ließ auf Nachfrage knapp verlauten, er werde »an der Hochzeit von Herrn und Frau Stephen Miller« teilnehmen. Dafür war Trump eigens aus seinem Freizeitdomizil Mar-a-Lago in Florida nach Washington zurückgeflogen.

Trumps früherer Stabschef Reince Priebus twitterte um 21.35 Uhr ein Foto mit dem Brautpaar, versehen mit dem Kommentar, dass »@realDonaldTrump noch da sei und großen Spaß« an der Hochzeitsfeier habe.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

HARDLINER Sowohl Waldman als auch Miller sind beide Nachfahren jüdischer Einwanderer. Das Paar wurde von Rabbiner Aryeh Lightstone getraut, einem Berater des US-Botschafters in Israel, David Melech Friedman.

Miller (34) gilt als rechter Hardliner im Weißen Haus und als Erfinder des Einwanderungsstopps für Migranten aus islamischen Ländern, dem sogenannten »Muslim Ban«. Im Gegensatz zu den meisten anderen hochrangigen Trump-Mitarbeitern »der ersten Stunde« arbeitet Miller seit Amtsantritt des Präsidenten im Januar 2017 im Weißen Haus.

Vor einigen Wochen forderten 80 demokratische Kongressabgeordnete und auch viele in der jüdischen Gemeinschaft seine Entlassung, weil bekannt geworden war, dass er 2015 und 2016 in E-Mails an den Nachrichtendienst Breitbart für die Verbreitung rechtsextremer Inhalte geworben hatte.

RÜCKTRITT Die 28-jährige Waldman ist dagegen erst seit Oktober 2019 Pressesprecherin des Vizepräsidenten. Zuvor war sie Sprecherin im US-Heimatschutzministerium. Dieses wurde bis April 2019 von Kirstjen Nielsen geführt, bei deren Rücktritt Medienberichten zufolge auch Stephen Miller seine Finger im Spiel hatte.

Nielsen hatte sich gegen die harte Einwanderungspolitik des Weißen Hauses gewehrt – wohl zum Unwillen von Miller. Daraufhin spielte der Trump-Berater angeblich einer rechten Tageszeitung Zahlen von an der Grenze aufgegriffenen Einwanderern zu, deren Veröffentlichung die Ministerin so schwer unter Druck setzte, dass sie schließlich das Handtuch warf.

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025

Jesse Eisenberg

Erst gab es einen Oscar, jetzt die polnische Staatsbürgerschaft

In seinem Film »A Real Pain« nehmen zwei Cousins auf den Spuren ihrer Großmutter an einer Holocaust-Gedenktour in Polen teil

 06.03.2025