Die Geschworenen eines Bezirksgerichts in Manhattan haben am Mittwoch drei Angeklagte für schuldig befunden. Semen Domnister, Oksana Romalis und Luba Kramrish standen vier Wochen vor Gericht wegen der Unterschlagung von 57 Millionen Dollar bei der Jewish Claims Conference (JCC). Das genaue Strafmaß wird der zuständige Richter in den nächsten Tagen festlegen. Die JCC vertritt seit 1951 Entschädigungsansprüche jüdischer NS-Opfer und Holocaust-Überlebender.
Geständnisse Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 31 Personen angeklagt – elf davon waren Angestellte der JCC. 28 Angeklagte haben inzwischen Geständnisse abgelegt, einige erhielten hohe Haftstrafen.
»Es ist außerordentlich wichtig, dass dies alles jetzt zu einem Abschluss gekommen ist«, sagte Greg Schneider, stellvertretender Vorsitzender der Claims Conference. »Wir sind sehr glücklich, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat. Unser Augenmerk lag immer auf den Bedürfnissen der Holocaust-Überlebenden.«
Der Betrug war 2009 entdeckt worden. 16 Jahre lang hatten sich einige JCC-Angestellte gemeinsam mit Komplizen Geld erschlichen, ohne dass es bemerkt worden war. Einige hatten Personen rekrutiert, die vorgaben, Schoa-Überlebende zu sein, andere hatten Dokumente gefälscht. Als die JCC-Führung den Betrug bemerkte, entließ sie die Mitarbeiter und schaltete das FBI ein. jta/ja