Eine Woche nach den anti-israelischen und antisemitischen Unruhen in Amsterdam, bei denen nach einem Fußballspiel vor allem arabischstämmige Randalierer israelische Fußballfans gejagt und verprügelt haben, liegt der Fokus nun auf Paris. Dort wird am Donnerstagabend im Stade de France das Uefa-Länderspiel Frankreich gegen Israel ausgetragen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm.
Bereits am Mittwochabend zog eine Anti-Israel-Demonstration durch die Stadt, bei der es zu Krawallen kam. Ziel der Aggression war nicht nur das Spiel, sondern eine Spendengala mit dem Titel »Israel ist für immer«. Vor allem der angekündigte Auftritt des rechtsradikalen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich sorgte für Wut. Der sagte aber schließlich ab.
Wie mehrere internationale Medien berichten, kamen mehrere Tausend Menschen zusammen, riefen zum »Widerstand« auf und skandierten »Stoppt den Genozid!«. Auch zahlreiche Vermummte liefen mit.
Nachdem es zu Sachbeschädigungen kam und die Polizei immer wieder mit Flaschen und Feuerwerk beworfen wurde, setzte diese Pfefferspray und Schlagstöcke ein und riegelte Teile der Innenstadt ab. Erst gegen zehn Uhr abends löste sich die Demo am Place de la République schließlich auf.
Auch für die Zeit direkt vor dem Spiel am Donnerstag wurden Demonstrationen angekündigt, die der Pariser Polizeichef Laurent Nuñez verlegen lassen will. Wie Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau sagte, seien für das Spiel alle verfügbaren Polizei-Einheiten mobilisiert, darunter auch die Antiterroreinheit RAID, die vor allem für die Sicherheit des israelischen Teams sorgen werde.
Insgesamt seien rund 4000 Beamte im Einsatz, die zudem in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein würden, sagte Nuñez gegenüber dem lokalen Fernsehsender France Info. Auch Überwachungsdrohnen sollen eingesetzt werden. sal