Social Media

Ungarn: Minister trifft Rothschild-Banker - und erntet Shitstorm

In Ungarn ist die Verschwörungsideologie weit verbreitet, wonach dunkle »Hintergrundmächte« die wahren Herrscher der Welt seien. Foto: Getty Images / istock

Ein Treffen des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto mit der Führung des Pariser Bankhauses Rothschild hat die Anhänger des Politikers zutiefst verstört. Das diesbezügliche Posting des Ministers auf der Plattform Facebook löste einen wahrhaften Shitstorm aus.

Der Hintergrund: In Ungarn ist die Verschwörungsideologie weit verbreitet, wonach dunkle »Hintergrundmächte« die wahren Herrscher der Welt seien.

Derartige Verschwörungmythen in Ungarn bringen regelmäßig das Pariser Bankhaus Rothschild oder den aus Ungarn stammenden US-Investor und Philanthropen George Soros mit der angeblichen »Weltregierung« in Zusammenhang.

Szijjarto stach wohl in ein Wespennest, als er am Donnerstag ein Bild von seinem Treffen in Paris postete und dazu schrieb: »Die Familie Rothschild (...) stellt eine der reichsten und einflussreichsten Bankiersdynastien der Welt dar. (...) Ihr Unternehmen ist auch in Mitteleuropa stark präsent, auch wir arbeiten gerne mit ihm zusammen.«

Seitdem reißt die Serie feindseliger und höhnischer Kommentare nicht ab, berichtete das oppositionelle Nachrichtenportal »444.hu« am Freitag. Viele Statements bezogen sich auf besagte Verschwörungstheorie. »Mit den Rothschilds darf man nicht verhandeln! Sie sind die Verursacher allen Unglücks! Sie sind die Hintergrundmacht, wir fahren nur schlecht damit!«, hieß es etwa.

»Gerade die Rothschilds haben die (Corona-)Pandemie erfunden!«, lautete ein weiterer Kommentar. Wiederum ein anderer meinte: »Sind das solche wie der Soros? Denn wenn ich richtig gelesen habe, sind die noch schlimmer (...) Aber warum redet dann eine christliche Regierung überhaupt mit denen?« dpa

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025

Jesse Eisenberg

Erst gab es einen Oscar, jetzt die polnische Staatsbürgerschaft

In seinem Film »A Real Pain« nehmen zwei Cousins auf den Spuren ihrer Großmutter an einer Holocaust-Gedenktour in Polen teil

 06.03.2025