Die UNESCO hat auf Druck von mehreren arabischen Staaten eine Ausstellung in Paris über die Verbindung von Juden zu Israel erneut verschoben. Kurz vor Eröffnung entschied UNESCO- Generaldirektorin Irina Bokova, die Schau bis auf Weiteres nicht zu zeigen.
In einem Brief an Bokova hatte zuvor Abdulla al Neaimi, Präsident der arabischen Gruppe bei der UNESCO, die Organisation dazu aufgefordert, die Ausstellung abzusagen. Andernfalls werde das Ansehen der internationalen Organisation beschädigt und der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern verhindert.
Kritik »Ich bin schockiert über die Entscheidung«, sagte Efraim Zuroff der Jüdischen Allgemeinen. Der Direktor des Simon Wiesenthal Center (SWC) in Jerusalem sieht in der Absage einen weiteren Beweis dafür, wie die UNESCO auf Druck von arabischen Staaten einseitige und empörende Entscheidungen fälle. Das SWC werde die Schau mit dem Titel »Das Volk, das Buch, das Land: die 3500-jährige Beziehung zwischen Juden und Israel« nun unabhängig von der UNESCO weltweit zeigen, kündigte Zuroff an.
Auch Ronald Lauder, Präsident des World Jewish Congress, kritisierte die kurzfristige Verschiebung der Ausstellung. »Die Absage der lange geplanten Schau ist ein unerhörter politischer Eingriff in eine Kulturveranstaltung«, sagte Lauder. »Es ist traurig, dass Araber die 3500-jährige Beziehung von Juden zum Land Israel leugnen – erst recht, weil diese Verbindung auch Teil ihrer eigenen Geschichte ist. Mit ihrer Entscheidung hat die UNESECO den Friedensprozess beschädigt und implizit die arabische Verweigerungshaltung befürwortet.«
anstoss Ursprünglich sollte die zehntägige Ausstellung am 21. Januar im Hauptsitz der UN-Organisation in Paris gezeigt werden. Bereits mehrmals wurde die Eröffnung in den vergangenen beiden Jahren verschoben, weil die UNESCO Anstoß an verschiedenen Aspekten der Schau nahm.
Die vom SWC entworfene Ausstellung wird von Israel, Kanada und Montenegro mitfinanziert. Das SWC wird voraussichtlich am heutigen Montag eine Pressekonferenz zur Entscheidung der UNESCO abhalten.