Antisemitismus

Twitter sperrt Kanye West erneut – Musk: »Habe mein Bestes versucht«

Mehrfach fiel Kanye West in jüngster Zeit mit judenfeindlichen Ausfällen und Sympathiebekundungen für Adolf Hitler auf. Foto: IMAGO/MediaPunch

Antisemitismus

Twitter sperrt Kanye West erneut – Musk: »Habe mein Bestes versucht«

Auch Ex-Präsident Donald Trump gerät wegen seiner Verbindungen zu dem Rapper immer mehr in die Kritik

 02.12.2022 09:37 Uhr

Twitter-Chef Elon Musk hat den Account des antisemitischen Rappers Kanye West wegen »Aufrufs zur Gewalt« erneut gesperrt. »Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Richtlinien gegen Anstiftung zur Gewalt verstoßen. Der Account wird suspendiert«, schrieb Musk am Freitagmorgen deutscher Zeit auf dem sozialen Netzwerk.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zuvor soll der 45-jährige West erneut ein Bild mit einer Swastika (Hakenkreuz) verbreitet und in einem Interview mit einer rechten Webseite Sympathien für Adolf Hitler bekundet haben.

Im Netz kursierte am Donnerstag ein Video einer Sendung des Verschwörungstheoretikers Alex Jones, der offenbar Kanye West zu Gast hatte. Dessen Gesicht war wegen einer strumpfartigen Maske jedoch nicht zu erkennen.

BESORGNIS Jüdische Organisationen verurteilten West, der vergangene Woche beim früheren US-Präsidenten Donald Trump zum Abendessen eingeladen war, scharf. Die Vereinigung Republican Jewish Coalition sprach auf Twitter nach der Show von »einer schrecklichen Jauchegrube gefährlichen, bigotten Judenhasses«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die aktuellen Fälle stehen in einer Reihe ähnlicher Vorfälle um den Rapper, der sich mittlerweile Ye nennt. So hatte jüngst der Sportartikelhersteller Adidas die Partnerschaft mit West wegen antisemitischer Äußerungen Wests beendet. Auch bei Twitter war West bis Oktober vorübergehend gesperrt, sein Account wurde aber kurz vor der Übernahme des Unternehmens durch Elon Musk wieder aufgehoben. Musk schrieb damals, er habe mit West gesprochen und seine »Besorgnis über seinen jüngsten Tweet ausgedrückt – die er, glaube ich, sich zu Herzen genommen hat«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei InfoWars wurde West wie auch schon zum Dinner mit Trump von dem Rechtsextremisten Nick Fuentes begleitet. Die beiden Studiogäste diskutierten die Kontroverse über die wiederholten antisemitischen Äußerungen von Ye, wobei der Moderator Alex Jones den Rapper mit den Worten verteidigte: »Du bist nicht Hitler. Du bist kein Nazi. Du verdienst es nicht, so genannt und dämonisiert zu werden.« Trotzdem erklärte West, er sehe »auch gute Seiten an Hitler« und möge den Ex-Diktator. Hitler sei »dieser Kerl, der die Autobahn erfunden hat und genau jenes Mikrofon erfunden hat, das ich benutze«.

TRUMP »Jüdische Leute« hätten ihm (West) nicht vorzuschreiben, das er nicht sagen könne, Hitler hätte nicht auch »Gutes getan«. In jüngster Zeit hatte West sich wiederholt lobend über Hitler geäußert. Im Interview mit Alex Jones sagte er zudem: »Wir müssen aufhören, ständig über Nazis zu lästern.«

Unterdessen gerät Donald Trump wegen seiner Einladung an West und Fuentes auch in den eigenen Reihen immer mehr in die Kritik. Der Fraktionschef der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, erklärte am Dienstag, ohne Trump beim Namen zu nennen: »In der Republikanischen Partei ist kein Platz für Antisemitismus oder Rassismus.«

Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses und seit vielen Jahren ein wichtiger Geldgeber der Republikaner, sagte der »New York Times«: »Nick Fuentes ist ganz einfach ein bösartiger Antisemit und Holocaust-Leugner. Es ist unvorstellbar, dass sich jemand mit ihm einlässt«.

Trump hatte behauptet, er habe Fuentes vor dem Essen gar nicht gekannt; West habe seinen Freund einfach so zum Abendessen mitgebracht. mth/dpa

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025

Griechenland

Restauration des Grauens

In Thessaloniki werden zwei Eisenbahnwaggons aus der Nazizeit restauriert. Zur Erinnerung daran, was 50.000 Menschen angetan wurde

von Wassilis Aswestopoulos  24.04.2025

Tod von Papst Franziskus

Warum Israels Regierung nicht kondoliert hat

Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  23.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später unweit vom Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  23.04.2025