Israel

Trauer um Auschwitz-Überlebenden Mordechai Papirblat

Mordechai Papirblat sel. A. Foto: imago/Lichtgut

Mordechai Papirblat, einer der letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 99 Jahren.

Papirblat, der regelmäßig als Zeitzeuge der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten vor Jugendlichen sprach, ist Namensgeber der Online-Unterrichtsplattform »Papierblatt« zum Thema Holocaust.

Papirblat wurde 1923 in der polnischen Stadt Radom geboren und wuchs ab dem 11. Lebensjahr in Warschau auf. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Familie ins Warschauer Ghetto deportiert.

Papirblat gelang die Flucht aus dem Ghetto. Im Juli 1942 wurde er festgenommen und nach Auschwitz verschleppt, wo er rund 900 Tage Schwerstarbeit leisten musste. Im Januar 1945 gelang ihm die Flucht vom Todesmarsch.

Im Januar 1946 schloss sich Papirblat einer Gruppe von Holocaustüberlebenden an und wanderte nach Palästina ein. Im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 wurde er als Mitglied der Haganah, dem bewaffneten Arm der zionistischen Bewegung, schwer verletzt. Später arbeitete er als Schriftsetzer und Layouter der Tageszeitung »Jediot Acharonot«.

Sein 1996 auf Hebräisch veröffentlichtes Tagebuch über die Zeit im Warschauer Ghetto, in den Konzentrationslagern und auf dem Todesmarsch wurde 2020 unter dem Titel »900 Tage in Auschwitz« ins Deutsche übersetzt.

»Mein Name ist ein Denkmal«, sagte Papirblat oft bei Vorträgen vor Schülern. Als einziger seiner Familie und als einziger Träger dieses Namens hatte er den Holocaust überlebt. kna/ja

Europa

Allianz der Israelhasser

Mit antizionistischen Positionen will ein Bündnis aus muslimischen Parteien sowohl konservative als auch progressive Wähler mobilisieren

von Mark Feldon  31.10.2024

Meinung

Die Schweizer Sozialdemokraten und ihr radikaler Mittelweg

Die SP versteckt sich hinter widersprüchlichen und israelkritischen Resolutionen

von Nicole Dreyfus  29.10.2024

USA

Modisch und menschlich

Seit 25 Jahren betreibt Allison Buchsbaum eine Galerie für zeitgenössischen Schmuck in Santa Fe

von Alicia Rust  22.10.2024

Großbritannien

»Zionistisch und stolz«

Phil Rosenberg, der neue Chef des Board of Deputies of Jews, über den Kampf gegen Judenhass

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  20.10.2024

Südafrika

Terroristin auf dem Straßenschild?

In Johannesburg soll eine wichtige Hauptverkehrsstraße nach der Flugzeugentführerin Leila Chaled benannt werden

von Michael Thaidigsmann  16.10.2024

New York

Versteck von Anne Frank wird nachgebaut

Rekonstruktion soll zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in New York zu sehen sein

von Annette Birschel  16.10.2024

Österreich

Wenn der Rebbe keltert

Schlomo Hofmeister kauft jedes Jahr Trauben und produziert seinen eigenen koscheren Wein

von Tobias Kühn  16.10.2024

Lufthansa

Millionenstrafe wegen Diskriminierung von Juden

Die USA sanktionieren die Airline wegen des Ausschlusses von 128 jüdischen Fluggästen vom Weiterflug nach Ungarn

 16.10.2024

Indien

Kosher Mumbai

Mithilfe der »Jewish Route« soll in der indischen Metropole der reichen jüdischen Vergangenheit gedacht und eine Brücke zur Gegenwart geschlagen werden

von Iris Völlnagel  15.10.2024