Dänemark

Terror in Kopenhagen

Zwei Attentate haben die dänische Hauptstadt Kopenhagen am Samstag erschüttert. Nachdem es am Nachmittag Schüsse auf ein Kulturcafé gab, in dem zu dem Zeitpunkt eine Veranstaltung über freie Meinungsäußerung stattfand, fielen kurz nach Mitternacht Schüsse vor der Synagoge in der Krystalgade-Straße – im Kopenhagener Stadtzentrum. Dabei wurde ein Mann ermordet, zwei Polizisten wurden durch Schüsse in Armen und Beinen verletzt. Beim Anschlag auf das Kulturcafé wurde ein 55-jähriger Mann getötet.

Am frühen Sonntagmorgen erschoss die Polizei den mutmaßlichen Atentäter am Bahnhof Nørrebro. Er hatte zuvor auf die Beamten gezielt.

Schock Dan Rosenberg Asmussen von der Jüdischen Gemeinde Kopenhagen sagte dem dänischen Fernsehsender TV2, dass es sich bei dem jungen Mann, der vor der Synagoge erschossen wurde, um einen Wachmann handelte. In der Synagoge hatten sich laut Asmussen etwa 80 Menschen versammelt, um eine Barmizwa zu feiern. »Die Gemeinde steht unter Schock«, sagte der Vorsitzende.

Die Gegend um die Synagoge ist weiträumig abgesperrt. Passanten twitterten über teils chaotische Zustände. Anwohner wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben.

Reaktionen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu nahm zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem Bezug auf die Terrorattacke in Kopenhagen: »Erneut wurden Juden auf europäischem Boden ermordet, nur weil sie Juden waren, und diese Welle der Terrorattacken - einschließlich der mörderischen antisemitischen Angriffe - wird weitergehen.«

Israel bereite sich nun auf eine Massen-Alija aus Europa vor, sagte Netanjahu. Das Kabinett beschloss einen 180-Millionen-Schekel-Plan zur Förderung der Einwanderung aus Frankreich, Belgien und der Ukraine. Weitere Pläne würden folgen. »Den Juden Europas und den Juden in aller Welt sage ich, dass Israel mit offenen Armen auf euch wartet.«

Auch Ronald S. Lauder, Präsident des World Jewish Congress, verurteilte den Anschläge scharf. Er forderte die dänische Regierung auf, die jüdische Gemeinde gegen antisemitische Gewalt zu schützen. Diese Attentate in Kopenhagen folgten dem gleichen Muster wie die brutalen Anschläge auf Juden in Paris und Europa, so Lauder. kat

USA

Der Lautsprecher

Howard Lutnick gibt sich als Architekt der amerikanischen Zollpolitik. Doch der Handelsminister macht sich mit seiner aggressiven Art im Weißen Haus zunehmend Feinde

von Sebastian Moll  18.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später am Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  17.04.2025

Medien

Noa Argamani ist auf der »Time 100«-Liste

Alljährlich präsentiert das »Time Magazine« die 100 einflussreichsten Menschen der Welt. 2025 ist auch eine freigelassene israelische Geisel dabei

 17.04.2025

USA

Neuauflage von Weinstein-Prozess startet

Vor gut einem Jahr überraschte ein Gericht in New York die Welt und hob das historische Vergewaltigungsurteil gegen Harvey Weinstein auf. Nun wird über die Vorwürfe erneut verhandelt

von Benno Schwinghammer  14.04.2025

Türkei

Die Optimistin

Liz Behmoaras schrieb über das jüdische Leben im Land – und für das Miteinander. Ein Nachruf

von Corry Guttstadt  14.04.2025

Ägypten

Gefährliches Paradies

Der Sinai ist einer der wenigen Urlaubsorte im Ausland, den Israelis auf dem Landweg erreichen können. Gern auch zu Pessach. Aber zu welchem Preis?

von Matthis Kattnig  11.04.2025

Feiertag

Putzen, Plagen, Playmobil

Neben Mazza und Haggada bietet Pessach Raum für ganz neue, individuelle Rituale. Wir haben uns in sieben Familien in Europa und Israel umgehört

von Nicole Dreyfus  11.04.2025

Israel-Boykott

Johnny Rotten nennt Hamas »einen Haufen von ›Judenvernichtern‹ «

Eine irische Zeitung hat versucht, den Ur-Punk Johnny Rotten vorzuführen, der sich kraftvoll gegen einen Boykott Israels wehrt. Das ging gründlich schief

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025

USA

Eine Hochschule und ihr LGBTQ-Klub

Die einen feiern den »Meilenstein für queere Juden«, die Yeshiva University rudert zurück. Nicht nur die orthodoxe Gemeinschaft ist verwirrt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025