Budapest

Taucher suchen Überreste von Schoa-Opfern in der Donau

Holocaust-Mahnmal am Donauufer in Budapest Foto: dpa

75 Jahre nach den Massenerschießungen Tausender Juden während der Schoa hat ein spezielles Ortungsgerät auf dem Grund der Donau in Budapest zunächst keine Überreste von Knochen aufgespürt. Das sagte Rabbiner Shlomo Koves von EMIH, einem mit Chabad assoziierten jüdischen Dachverband in Ungarn, der Jewish Telegraphic Agency (JTA). Im kommenden Monat werde das Gerät erneut zum Einsatz kommen. Ein Team des israelischen Rettungsdienstes ZAKA hatte den Fluss am Dienstag mit dem Gerät durchsucht.

Beerdigung ZAKA hat nach eigenen Angaben drei Jahre lang um die Erlaubnis gerungen, nach den Knochen der Opfer zu suchen. Das Ziel ist es, den Opfern eine Beerdigung nach jüdischem Ritus zu ermöglichen. Israels Innenminister Arie Deri hatte sich in Budapest erfreut über die Zusage seines ungarischen Amtskollegen für »Unterstützung und technische Ausrüstung zum Nutzen des Projektes« gezeigt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Erschießung von Juden an der Donau Ende 1944 bildete den Schlusspunkt des Holocaust in Ungarn. Bereits zwischen April und Juni 1944 hatten die Behörden unter dem Hitler-Verbündeten Miklos Horthy (1868–1957) mehr als eine halbe Million ungarischer Juden in Zusammenarbeit mit den Deutschen nach Auschwitz deportiert.

Donauufer Die Juden in Budapest blieben zwar von den Deportationen verschont. Aber im Oktober 1944 putschten sich – mit deutscher Unterstützung – die offen faschistischen Pfeilkreuzler an die Macht. Ihre Milizen holten in Budapest im Winter Tausende Juden aus ihren Wohnungen, führten sie ans Donauufer und erschossen sie. Zuvor mussten die Opfer mit Eispickeln Löcher in die Eisdecke des gefrorenen Stroms schlagen.

Die Organisation ZAKA ist bekannt für schwierige Einsätze in Israel etwa nach Unfällen und Selbstmordanschlägen, bei denen ihre Mitarbeiter vor Ort erste Hilfe leisten oder Leichenteile einsammeln. Die von streng religiösen Israelis gegründete Organisation will dafür sorgen, dass Juden, die eines unnatürlichen Todes sterben, ein angemessenes Begräbnis erhalten.  dpa/ja

USA

Modisch und menschlich

Seit 25 Jahren betreibt Allison Buchsbaum eine Galerie für zeitgenössischen Schmuck in Santa Fe

 22.10.2024

Großbritannien

»Zionistisch und stolz«

Phil Rosenberg, der neue Chef des Board of Deputies of Jews, über den Kampf gegen Judenhass

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  20.10.2024

Südafrika

Terroristin auf dem Straßenschild?

In Johannesburg soll eine wichtige Hauptverkehrsstraße nach der Flugzeugentführerin Leila Chaled benannt werden

von Michael Thaidigsmann  16.10.2024

New York

Versteck von Anne Frank wird nachgebaut

Rekonstruktion soll zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz in New York zu sehen sein

von Annette Birschel  16.10.2024

Österreich

Wenn der Rebbe keltert

Schlomo Hofmeister kauft jedes Jahr Trauben und produziert seinen eigenen koscheren Wein

von Tobias Kühn  16.10.2024

Lufthansa

Millionenstrafe wegen Diskriminierung von Juden

Die USA sanktionieren die Airline wegen des Ausschlusses von 128 jüdischen Fluggästen vom Weiterflug nach Ungarn

 16.10.2024

Indien

Kosher Mumbai

Mithilfe der »Jewish Route« soll in der indischen Metropole der reichen jüdischen Vergangenheit gedacht und eine Brücke zur Gegenwart geschlagen werden

von Iris Völlnagel  15.10.2024

Ungarn

Identitäten im Dilemma-Café

»Haver« nennt sich eine Stiftung, deren Ziel es ist, nicht-jüdischen Jugendlichen durch Spiele und moderierten Diskussionen das Judentum näherzubringen

von György Polgár  14.10.2024

Ungarn

Willkommen in Szarvas!

Einen Sommer über haben Kinder aus Osteuropa, aber auch aus Israel oder der Türkei in Szarvas neben Spaß und Spiel auch Stärke und Resilienz tanken können

von György Polgár  14.10.2024