In Südafrika ist erneut Streit um die Beziehungen zum jüdischen Staat ausgebrochen. Auslöser ist die Entscheidung der südafrikanischen Regierung, ihre Kandidatin beim diesjährigen Miss-Universe-Wettbewerb zu boykottieren, weil dieser in Israel stattfindet.
Die Entscheidung, Miss Südafrika Lalela Mswane in Israel nicht zu unterstützen, nehme der Regierung in Pretoria eine weitere Chance, sich konstruktiv für »Frieden« in Israel einzusetzen, so das Jewish Board of Deputies in einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung.
»Wir können eine Situation beeinflussen, indem wir uns engagieren, nicht in dem wir uns zurückziehen«, so die jüdischen Vertreter am Kap. Außerdem kritisieren sie Südafrikas Kunst- und Kulturminister, da dieser im Streit mit Israel plötzlich seine »Stimme wiederfinde«, während er zur Lage Kulturschaffender während der Pandemie geschwiegen habe.
In Südafrika gibt es eine zuletzt massiv erstarkte Anti-Israel-Lobby, zumeist unter dem Dach der juden- und israelfeindlichen BDS.Bewegung. Ihre Anhänger ziehen unter anderem regelmäßig Vergleiche zwischen Israels Menschenrechtspolitik und dem Apartheid-Regime. Zuletzt hatten sie von Miss Südafrika gefordert, aus Solidarität zu Palästinensern den Schönheitswettbewerb in Israel zu boykottieren. kna/ja