Einen britischen Juden kommt seine Weigerung, seiner Frau den traditionellen jüdischen Scheidebrief (Get) auszustellen, teuer zu stehen. Der Geschäftsmann aus Manchester muss der Noch-Ehefrau zusätzlich zum Unterhalt eine Einmalsumme von 1,7 Millionen englischen Pfund (etwa 1,87 Millionen Euro) zahlen.
Das hatte ein britisches Gericht entschieden, wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete. Ein Berufungsgericht bestätigte demnach ein entsprechendes Urteil der Vorinstanz.
Vorinstanz Diese hatte festgelegt, dass der Mann die einmalige Zahlung und den Unterhalt bis zur Scheidung des Paares nach britischem Recht im Mai 2018 entrichten muss. Zusätzlich wurde ein Zins auf etwa ausstehende Anteile der Einmalzahlung sowie eine weitere jährliche Zahlung festgelegt, die so lange fällig werden, bis der Mann seiner Frau den Get gibt.
Der Mann hatte das Urteil mit der Begründung angefochten, das Gericht habe seine finanzielle Situation nicht berücksichtigt. Außerdem widersprächen Zahlungen unter Zwang dem jüdischen Recht, argumentierte er. Das Paar hat laut einem Bericht des »Jewish Chronicle« drei Kinder und hatte sich 2016 nach 20 Jahren Ehe getrennt.
Nach jüdischem Religionsrecht wird eine Scheidung nur dann gültig, wenn der Mann der Frau den Scheidebrief ausstellt und die Frau in ihn einwilligt. ag