Kanada

Steuerbehörde entzieht jüdischen Organisationen die Gemeinnützigkeit

Die kanadische Regierung geht gegen den Jewish National Fund Canada vor

 12.08.2024 17:27 Uhr

Werbeplakat des Jüdischen Nationalfonds Foto: IMAGO/NurPhoto

Die kanadische Regierung geht gegen den Jewish National Fund Canada vor

 12.08.2024 17:27 Uhr

Die kanadische Steuerbehörde (CRA) hat zwei proisraelischen Organisationen die Gemeinnützigkeit entzogen, was zur Folge hat, dass künftig Spender ihre Zuwendungen nicht mehr wie bisher von der Steuer absetzen können.

Unter den beiden betroffenen Vereinen ist auch der kanadische Ableger des 1901 von Theodor Herzl gegründeten Jüdischen Nationalfonds (JNF oder KKL). Der JNF Canada hatte bereits vor zehn Tagen angekündigt, dass man eine solche Entscheidung erwarte, und eine Klage gegen das Finanzministerium angekündigt.

Auch der in amerikanischen Boston ansässigen Ne’eman Foundation, die wie der JNF Spenden für Projekte in Israel einwirbt und die in den USA ebenfalls als gemeinnützig anerkannt ist, wurde dieser Status entzogen. Die entsprechenden Bekanntmachungen wurden am Samstag in der »Canada Gazette«, dem Amtsblatt des Landes, veröffentlicht - ohne Begründung.

Der JNF Canada vermutet eine Kampagne der BDS-Bewegung hinter der Entscheidung der Behörden in Ottawa. »Als zionistisch inspirierte Organisation hat der JNF Kanada viele lautstarke, antisemitische Gegner«, heißt es in einer Erklärung, die auf der Webseite der Organisation veröffentlicht wurde.

Antizionistische Gruppen haben sich für Streichung eingesetzt

In den letzten Monaten hatten sich zahlreiche pro-palästinensische und antizionistische jüdische Gruppen bei der CRA für die Streichung der Gemeinnützigkeit des JNF und der Ne’eman Foundation eingesetzt, weil Letztere angeblich auch Projekte auf israelischen Militäreinrichtungen unterstützen, was grundsätzlich in Kanada verboten ist.

Der JNF wies jedoch darauf hin, dass er bereits vor einigen Jahren die Förderung von Projekten für Soldaten auf israelischen Militärstützpunkten eingestellt habe, nachdem die Steuerbehörde ihn darauf hingewiesen hatte. Die CRA habe sich zudem geweigert, »in einen Dialog mit uns einzutreten und unsere Vorschläge für neue Objekte für unsere Wohltätigkeitsorganisation zu erörtern oder eine Vereinbarung zur Einhaltung der Vorschriften zu diskutieren«, erklärte der JNF Canada auf seiner Webseite.

Weiter heißt es dort: »Wir sind der Meinung, dass die CRA sowohl faktische als auch rechtliche Fehler gemacht hat und dass das Verfahren fehlerhaft und unfair war, weshalb wir vor Gericht gelandet sind.« mth

Schoa

Estland gedenkt der Holocaust-Opfer von Klooga vor 80 Jahren

Präsident Alar Karis: »Äußerst schmerzlicher Einschnitt in der Geschichte Estlands und des jüdischen Volkes«

 20.09.2024

Schweiz

Links ja, SP nein

Der Sozialdemokratischen Partei laufen die jüdischen Genossen weg

von Nicole Dreyfus  20.09.2024

Berlin

Noch 50 jiddische Medien weltweit

Entsprechende Radioprogramm sind »auch für deutsche Ohren verständlich« (Symbolfoto)

 19.09.2024

New York

Harvey Weinstein weist neue Anklagevorwürfe zurück

Weitere sexuelle Vergehen werden dem früheren Filmmogul vorgehalten

 19.09.2024

London

Neue Buslinie verbindet jüdisch geprägte Stadtviertel

Bürgermeister Sadiq Khan will gegen Judenhass vorgehen. Ein Bus soll das Sicherheitsgefühl stärken

 18.09.2024

Polen

Türen für die Ewigkeit

Deutschland finanziert den neuen Eingang der Nozyk-Synagoge, die als einzige in Warschau den Krieg überstanden hat

von Gabriele Lesser  16.09.2024

Porträt

Eleganz und Lässigkeit

Vor 100 Jahren wurde die jüdische Hollywood-Legende Lauren Bacall geboren

von Sabine Horst  16.09.2024

Ungarn

»Wer hat mir so viel Unsinn erzählt?«

Virág Gulyás lernte bereits als Kind, Juden abzulehnen. Bis sie Israel kennenlernte

von Antisemitismus, Judenhass, Ungarn, Virág Gulyás  15.09.2024

USA

Als Tony Soprano eine jiddische Mamme war

Der erste Mafia-Pate von New York war eine Frau, hieß Fredericka Mandelbaum und ging regelmäßig in die Synagoge

von Sophie Albers Ben Chamo  15.09.2024