Niederländische Archäologen haben im Zentrum von Amsterdam ein jüdisches Armenviertel aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, wurde der Fund bei Tiefbauarbeiten für ein Hotel und einen Wohnhauskomplex in der Valkenburgerstraat nördlich der Portugiesischen Synagoge gemacht. Tiefbauer entdeckten ein Netz von kleinen Fußwegen und informierten die Stadtverwaltung.
Enge »Die Menschen, die hier lebten, waren so arm, dass sie keine Infrastruktur hatten«, sagt Stadtarchäologe Jerzy Gawronski dem niederländischen Fernsehsender AT5.
In dem Slum, der direkt an Amsterdams Jüdisches Viertel grenzt, wohnten Hunderte Menschen in Schmutz und Enge. »In jedem winzigen Haus lebten zehn Menschen – es war klamm, es gab keine Fenster, viele überlebten das nicht«, so Gawronski.
Bis 1594 hatte sich auf dem Gelände eine Werft befunden. Nachdem sie weggezogen war, siedelten sich die Ärmsten aus der jüdischen Gemeinde dort an. Bei den Ausgrabungen wurde auch ein Bad entdeckt, möglicherweise handelt es sich um eine Mikwe. Stadtarchäologe Gawronski spricht von einem »spektakulären Fund«. ja