Geschichte

Spanischer »Schindler« 40 Jahre nach seinem Tod geehrt

Der »Gerechte unter den Völkern« Angel Sanz Briz (M.). Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1963 Foto: imago

Der spanische Diplomat Angel Sanz Briz (1910-1980), der 1944 in Ungarn rund 5200 spanische Juden gerettet hatte, ist 40 Jahre nach seinem Tod geehrt wurden. Wie israelische Medien am Sonntag melden, würdigte Argentinien den Diplomaten, der auf seinem letzten Posten als Botschafter beim Heiligen Stuhl tätig war und in Rom starb.

Als spanischer Gesandter in Ungarn erwirkte er die Genehmigung seiner Regierung, Juden spanischer Herkunft zu schützen und ihnen spanische Pässe auszustellen. Bereits 1991 hatte die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ihm den Titel eines »Gerechten unter den Völkern« verliehen.

UNGARN Sanz Briz hatte von den ungarischen Behörden die Erlaubnis erwirkt, Dokumente für 200 Personen auszustellen. Er dehnte dies auf 200 Familien aus und erweiterte die Zahl dann noch mehr.

»Er dachte, dass er einfach seine Pflicht getan hatte, dass er nicht wegschauen konnte«, erklärte seine Tochter bei der Ehrung am Sonntag.

An der Zeremonie in Buenos Aires, die gemeinsam von argentinischen und spanischen Organisationen eingeleitet worden war, nahm neben Holocaust-Überlebenden auch seine Tochter Angela Sanz Briz teil.

PFLICHT »Mein Vater dachte, dass das, was er in Budapest getan hatte, das Wichtigste und Lohnenswerteste in seinem Leben war«, erklärte sie anschließend. »Er dachte, dass er einfach seine Pflicht getan hatte, dass er nicht wegschauen konnte. Er hat alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt, um dies zu tun.«

Eine ähnliche Rettungsaktion hatte der deutsche Unternehmer Oskar Schindler (1908-1974) während des Zweiten Weltkriegs unternommen. Er rettete in seinem Werk bei Krakau mehr als 1000 angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor dem Transport in die Konzentrationslager der Nazis. Sein Leben wurde durch Steven Spielbergs Film »Schindlers Liste« (1993) einem breiten Publikum bekannt. kna

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025

Jesse Eisenberg

Erst gab es einen Oscar, jetzt die polnische Staatsbürgerschaft

In seinem Film »A Real Pain« nehmen zwei Cousins auf den Spuren ihrer Großmutter an einer Holocaust-Gedenktour in Polen teil

 06.03.2025

Spanien

Versuchter Brandanschlag auf jüdisches Restaurant in Madrid

Nur durch das schnelle Eingreifen des Personals konnte offenbar Schlimmeres verhindert werden

 06.03.2025

Hollywood

Die Oscars bleiben in der Familie

Fast ohne Hassreden und politische Statements gerieten die 97. Academy Awards zum Fest des besten Kinos

von Sophie Albers Ben Chamo  06.03.2025

Aserbaidschan

Ein Jude singt beim ESC für ein muslimisches Land

Asaf Mishijev ist stolz auf seine Heimat – und ebenso stolz auf die jüdische Gemeinschaft und Israel

von Hannah Persson  05.03.2025

USA

Fels in der Brandung

Journalistisch, komisch, literarisch – und immer auch jüdisch: Das legendäre Magazin »The New Yorker« wird 100

von Sebastian Moll  05.03.2025

Musik

Lenny Kravitz: Gute Erinnerungen an Deutschland, Konzerte stehen an

Lenny Kravitz verbindet nostalgische Erlebnisse mit der Bundesrepublik. Sie haben mit den Anfängen seiner Karriere zu tun

 03.03.2025