Paris

Späte Ehrung

Der französische Judenretter Georges Loinger ist am Dienstag in der Deutschen Botschaft Paris mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Der 105-Jährige erhielt die Ehrung für die Rettung von mehr als 300 jüdischen Kindern während des Zweiten Weltkriegs von Botschafter Nikolaus Meyer-Landrut.

»Ich bin stolz und glücklich über die Ehrung«, sagte Loinger bei der Übergabe des Bundesverdienstkreuzes. Deutschland habe für ihn immer Krieg bedeutet – und Hitler. Doch er habe erkennen können, dass es ein anderes Deutschland gebe, eines, das ihn als Résistancekämpfer ehre. Nikolaus Meyer-Landrut würdigte Georges Loinger in seiner Laudatio. Er sprach seine Dankbarkeit und seinen Respekt für Loingers Lebenswerk aus und bezeichnete ihn als »Vorbild, dessen Leben mich tief beeindruckt hat«.

fluchtaktion Von 1943 bis 1944 arbeitete Loinger als Sporttrainer einer Jugendorganisation. Während dieser Zeit rettete er etliche jüdische Kinder vor der Deportation, indem er sie unter Verheimlichung seiner eigenen jüdischen Identität über die französisch-schweizerische Grenze brachte. Mit der letzten Fluchtaktion brachte er seine Frau Flore, seine beiden Söhne und sich selbst ebenfalls in Sicherheit und blieb in der Schweiz.

Georges Loinger wurde 1910 im elsässischen Straßburg geboren. Nach seiner Rückkehr aus deutscher Kriegsgefangenschaft 1940 engagierte er sich für das OSE (Œuvre de Secours aux Enfants), das 5000 jüdische Kinder vor dem Holocaust bewahrte. Loinger lebt inzwischen seit vielen Jahren in Paris. ja

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025