Schweiz

Schulterschluss mitten im Wahlkampf

Flagge auf dem Bundeshaus in Bern Foto: imago images/Andreas Haas

In der Schweiz haben die Vorsitzenden aller im Parlament vertretenen Parteien erstmals eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um die Solidarität der Politik mit den Juden im Land auszudrücken.

»Antisemitismus hat in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz«, heißt es in der von den Chefs von sieben Parteien unterschriebenen Stellungnahme, welche am Freitag veröffentlicht wurde. Initiiert hat sie eigenen Angaben zufolge der Präsident der Sozialdemokratischen Partei (SP), Cédric Wermuth.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Wir stehen solidarisch an der Seite unserer jüdischen Mitmenschen. Antisemitismus hat in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz«, heißt es in der Erklärung. »Die Unterzeichnenden halten in aller Klarheit fest: Es gibt niemals eine Rechtfertigung für Antisemitismus.« Es sei die »gemeinsame Aufgabe von Behörden, Parteien, Verbänden und allen Bürgerinnen und Bürgern, mit Zivilcourage gegen antisemitische Vorfälle vorzugehen.« Unterschrieben wurde das Statement von acht Präsidenten von sieben Parteien.

Am Sonntag wird in der Schweiz ein neuer Nationalrat gewählt

Der Aufruf ist umso bemerkenswerter, als in der Schweiz gerade Wahlkampf ist. An diesem Sonntag wählen die Bürger einen neuen Nationalrat.

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), sagte, die Erklärung berühre ihn sehr. »Das zeigt uns, dass auch Juden zur Schweiz gehören.«

Der SIG hat seit dem Angriff der Hamas vor zwei Wochen eine starke Zunahme judenfeindlicher Vorfälle in der Schweiz registriert. In neun Tagen seien es 20 gewesen, darunter viele Tätlichkeiten. In 2022 verzeichnete der SIG dagegen insgesamt 57 Vorfälle und nur einen tätlichen Angriff auf Juden.  Diese Zunahme sei »besorgniserregend«, so Kreutner. mth

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025