In Schweden ist auf das Gebäude eines israelischen Unternehmens geschossen worden. Es sei am Vormittag ein Notruf eingegangen, dass es Schüsse im Göteborger Stadtteil Kallebäck gegeben habe, teilte die Polizei mit. Eine junge Person sei festgenommen worden, es werde wegen Mordversuchs sowie schwerer Waffendelikte ermittelt. Verletzt wurde niemand.
Später ergänzte die Polizei, dass innerhalb der Absperrung auch ein mutmaßlich gefährlicher Gegenstand gefunden worden sei. Das Bombeneinsatzkommando kümmere sich darum.
Der schwedische Rundfunksender SVT und die Zeitung »Aftonbladet« berichteten, dass die Schüsse bei einem Tochterunternehmen eines israelischen Verteidigungskonzerns gefallen seien. Nach SVT-Informationen soll der Täter unter 15 Jahre alt sein, das »Aftonbladet« sprach von einem 13-jährigen Jungen. Das Unternehmen wollte den Vorfall demnach zunächst nicht kommentieren.
Schüsse auf Botschaften
In den vergangenen Tagen hatte es in verschiedenen Teilen Schwedens mehrere Schusswaffenvorfälle unter anderem in Einkaufszentren gegeben, nach denen jeweils minderjährige Tatverdächtige festgenommen wurden. Vor rund einer Woche waren auch Schüsse auf die israelische Botschaft in Stockholm abgegeben worden.
Wenige Stunden später hatte es Explosionen vor der Botschaft Israels in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gegeben, bei denen eine Verbindung zu den Schüssen in Stockholm vermutet wird. In Kopenhagen wurden junge Schweden im Alter von 16 und 19 Jahren unter Tatverdacht festgenommen.
Schweden erlebt seit mehreren Jahren eine schwer in den Griff zu bekommene Bandenkriminalität, aber auch Judenhass. In diesen Zusammenhängen sind Schüsse und Explosionen längst keine Seltenheit mehr in dem skandinavischen EU-Land. Immer wieder sind dabei Teenager unter Tätern und Opfern.
Besonders ein Gang-Konflikt zwischen dem Anführer des sogenannten Foxtrot-Netzwerkes und einem Rivalen des Mannes hat immer wieder schwere Gewalttaten im Land ausgelöst. Schwedischen Medienberichten zufolge versucht der Iran, beide Lager dazu zu bringen, Angriffe auf israelische Objekte zu verüben. dpa