In New York ist es am Sonntag zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern von US-Präsident Donald Trump gekommen. Wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete, rollte ein Konvoi von Hunderten Autos mit amerikanischen Flaggen und Trump-2020-Bannern langsam durch Manhattan und Brooklyn.
Die Demonstration führte von Coney Island zum Trump Tower in Manhattan und ging mit einer Kundgebung in einem Park in Brooklyn zu Ende. Während der Demo ertönten aus Autoradios in hoher Lautstärke Trump-Reden, jüdische Musik und Wahlkampfslogans.
jews for trump Joel Fischer von der Initiative »Jews for Trump« twitterte: »Hunderte Fahrzeuge und Tausende Menschen aus der jüdischen Gemeinde kamen, um sich für unseren größten Präsidenten, @realDonaldTrump, zu versammeln. So etwas hat Brooklyn noch nie gesehen.«
Auf Twitter geteilte Videos zeigen, wie mehrere Gegendemonstranten Fahrzeuge mit Eiern und Steinen bewarfen, Demonstranten beschimpfen und ihnen Flaggen wegnehmen. Als der Konvoi den Times Square passierte, versuchten Gegendemonstranten, die Autos am Weiterfahren zu hindern. Mehrere Fahrer stiegen aus ihren Fahrzeugen, es kam zu Schlägereien.
Nach Angaben der New Yorker Polizei wurden im Zusammenhang mit tätlichen Auseinandersetzungen sieben Personen festgenommen. Ob es sich um Fahrer oder Gegendemonstranten handelte, teilte die Polizei nicht mit.
CORONA Die Kundgebung folgt wochenlangen Spannungen in Brooklyns orthodoxen jüdischen Vierteln wegen der Corona-Einschränkungen. Bezug nehmend auf die Website der Initiative »Jews For Trump« meldete JTA, die Demonstration sei nicht nur eine Wahlkundgebung für den republikanischen Präsidenten, sondern auch ein Protest gegen die Corona-Beschränkungen in jenen Teilen New Yorks gewesen, wo viele orthodoxe Juden leben und hohe Infektionsraten verzeichnet wurden.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte vor drei Wochen Corona-Hotspots als Gebiete ausgewiesen, in denen Schulen und Unternehmen, die nicht systemrelevant sind, schließen müssen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Laut Beobachtern sehen viele orthodoxe Juden Trump als ihren Mann auf der Straße, der sich für die Dinge einsetzt, die ihnen wichtig sind, etwa die Wahrung religiöser Freiheiten. Deshalb unterstützen sie ihn in den entscheidenden letzten Wochen im Wahlkampf.
breaking news So berichtete die orthodoxe Zeitschrift »Mishpacha« am Samstagabend in einer Breaking News von einem Brief, den 13 Rabbiner an Trump gesandt hätten. Tatsächlich ist der Brief aber keinesfalls neu. Die Rabbiner hatten ihn bereits im Juni geschrieben. Damals, als viele Bundesstaaten die Versammlungsfreiheit aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt hatten, dankten die Rabbiner Trump dafür, dass er Gottesdienste als wesentlich bezeichnete.
Dem Präsidenten kommt die neuerliche Wahlwerbung sehr gelegen. Am gestrigen Abend (Ortszeit) twitterte er: »Thank you, Rabbis!« tok