Vatikan

»Schalom, liebe ältere Brüder«

Papst Franziskus Foto: dpa

Papst Franziskus hat am Montag eine offizielle Gruppe jüdischer Repräsentanten im Vatikan empfangen. Italienische Medien berichteten, er habe die Delegation des International Jewish Committee on Interreligious Consultations (IJCIC) mit »Schalom« begrüßt und sie mit »liebe ältere Brüder« angesprochen. Sein Vorgänger, Benedikt XVI., – hatte diese Formulierung zuletzt vermieden.

Herzlich Wie Teilnehmer berichteten, war das Klima der ersten großen vatikanisch-jüdischen Begegnung von Herzlichkeit geprägt. Der Papst habe darauf hingewiesen, dass die Erklärung »Nostra Aetate« (1965) bis heute bindend sei für die Beziehungen der katholischen Kirche zum jüdischen Volk.

»Ein Christ kann nicht Antisemit sein – wegen unserer gemeinsamen Wurzeln«, sagte Franziskus. Die Ursprünge des Christentums gingen auf das Judentum zurück, deshalb müssten »aller Hass und alle antisemitischen Ausdrucksformen entschieden verurteilt werden«.

Franziskus beschwor die Fortsetzung des christlich-jüdischen Dialogs und der konkreten Zusammenarbeit. Die Welt »braucht unser gemeinsames Zeugnis für den Respekt der Würde« des Menschen »und für den Frieden«, sagte er.

Fortsetzung Die jüdischen Gäste lobten den neuen Papst: »Er ist ein sehr guter Freund des jüdischen Volkes, und es freut uns, dass er den Weg seiner Vorgänger weiter gehen wird«, sagte Rabbiner David Rosen, Direktor für internationale interreligiöse Angelegenheiten des American Jewish Committee (AJC). An dem Treffen am Montag nahmen auch Vertreter des Jüdischen Weltkongresses und der Rabbinical Assembly teil. ja

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025 Aktualisiert

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025