Die US-Regierung hat mit führenden jüdischen Vertretern über wachsenden Antisemitismus in den USA beraten. Bei dem 90-minütigen Gespräch am Mittwoch (Ortszeit) im Weißen Haus ging es laut Mitteilung unter anderem um die Sicherheit von Synagogen.
Eingeladen hatte der »Second Gentleman«, Doug Emhoff, Ehemann von Vize-Präsidentin Kamala Harris. Teilnehmer waren Vertreter der Anti-Defamation League, des American Jewish Congress, der Studentengruppe Jewish on Campus sowie Spitzenberater Präsident Joe Bidens. »Wir dürfen nicht schweigen. Es gibt kein Entweder-oder. Es gibt keine zwei Seiten. Jeder muss dagegen sein«, sagte Emhoff, der selbst Jude ist, zur Problematik des Antisemitismus.
donald trump Der Runde Tisch erhielt zusätzliche Bedeutung durch jüngste Äußerungen und Aktionen von Prominenten. Ex-Präsident Donald Trump empfing kürzlich den Holocaustleugner Nick Fuentes sowie den Musiker Ye zu einem privaten Abendessen in seiner Villa Mar-a-Lago. Der populäre Rapper hatte in einem Interview unter anderem Sympathien für Hitler zu erkennen gegeben, während Basketball-Star Kyrie Irving in den sozialen Medien Werbung für einen als antisemitisch eingestuften Film machte.
»Wir dürfen nicht schweigen. Es gibt kein Entweder-oder. Es gibt keine zwei Seiten. Jeder muss dagegen sein.«
Doug Emhoff
Laut Anti-Defamation League erreichte die Zahl antisemitischer Vorfälle 2021 ein Allzeithoch in den USA. Die dokumentierten Vorfälle lagen um mehr als ein Drittel über jenen des Vorjahres. Demnach kommt es in den USA zu mehr als sieben antisemitischen Vorfällen pro Tag. kna/ja