Rudi Leavor ist tot. Der Präsident der jüdischen Reformgemeinde in Bradford (England) starb am Dienstag im Alter von 95 Jahren. Das teilte der Berliner Rabbiner Walter Rothschild mit. Aus seiner Heimatgemeinde hieß es, Leavor sei im Krankenhaus friedlich im Schlaf gestorben.
Rudi Leavor war am 31. Mai 1926 als Rudi Librowicz in Berlin zur Welt gekommen. Als Elfjähriger konnte er 1937 mit seinen Eltern nach Großbritannien auswandern.
TORAROLLE Sein Vater, der Berliner Zahnarzt Hans Librowicz, hattte dem Jüdischen Museum Berlin die Torarolle der Familie gestiftet. Dort ist sie jetzt in der Dauerausstellung zu sehen.
Mit Hilfe der muslimischen Gemeinschaft in Bradford hatte Leavor sich für die Restaurierung der baufälligen Synagoge in seiner Heimatstadt eingesetzt. 2017 wurde ihm die British Empire Medal verliehen. ag