Oscar-Preisträger Roman Polanski (87, »Der Pianist«) hat in Polen eines Ehepaars gedacht, das ihn im Zweiten Weltkrieg vor dem Holocaust gerettet hat. Polanski überreichte dem Enkel des Paars, Stanislaw Buchala, die dessen Großeltern posthum verliehene Auszeichnung »Die Gerechten unter den Völkern« der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem.
Als während des Zweiten Weltkriegs im von Deutschland besetzten Polen die Deportationen der Juden aus dem Krakauer Ghetto begannen, wurde der damals neunjährige Polanski von dem katholischen Bauernpaar Stefania und Jan Buchala in dem südpolnischen Dorf Wysoka versteckt.
Seine Eltern hatten unter nicht-jüdischen Bekannten nach Unterschlupf für ihren Sohn gesucht. Polanskis Vater überlebte das Konzentrationslager Mauthausen, seine Mutter wurde im deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
»Das Haus mit dem Strohdach, in dem mich die Familie Buchala versteckt hat, gibt es in Wysoka nicht mehr. Es war hart dort, es herrschte schreckliche Armut, aber dank dieser Aktion bin ich heute hier«, sagte Polanski. In seinem Antrag an die Gedenkstätte Yad Vashem hatte der Regisseur geschrieben, Stefania Buchala habe aus Nächstenliebe das eigene Leben sowie das ihres Mannes und ihrer Kinder riskiert, indem sie ihn fast zwei Jahre lang in ihrem Haus verborgen hielt.