Bern

Rolf Bloch ist tot

Rolf Bloch sel. A. (1930–2015) Foto: dpa

Rolf Bloch, der ehemalige Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), ist am Mittwochmorgen in Bern gestorben.

Der Jurist und Schokoladenfabrikant leitete den Dachverband der Schweizer Juden von 1992 bis 2000. Bekannt wurde er unter anderem in Zusammenhang mit der Debatte um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund bekundete auf seiner Website seine tiefe Trauer.

Spezialfonds Bloch war auch als Präsident des Schweizer Spezialfonds zugunsten bedürftiger Opfer des Holocaust tätig, zu dem ihn der Schweizer Bundesrat 1997 ernannte. Im gleichen Jahr gehörte er der Schweizer Delegation an der Londoner Konferenz über das Nazi-Raubgold an.

Unter Schweizer Juden galt Bloch als »bodenständig«, »solide« – und als idealer Mittler zwischen der Schweiz und dem Jüdischen Weltkongress (WJC) in dem Konflikt um die nachrichtenlosen Vermögen von Juden auf Schweizer Bankkonten in den 90er-Jahren.

WJC-Präsident Ronald Lauder erklärte am Mittwoch, Bloch sei »in den vergangenen Jahrzehnten die herausragende Gestalt des Schweizer Judentums« gewesen, die man jetzt schmerzlich vermissen werde. »Er war eine Stimme der Vernunft, nachdenklich und witzig, ein feiner Mensch, der sich immer um Fairness bemühte.«

Rolf Bloch war nach seiner Dissertation 1954 ins Familienunternehmen Chocolats Camille Bloch eingestiegen. Am 24. Juni wäre er 85 Jahre alt geworden. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder. ja

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025