Der demokratische Amtsinhaber Rahm Emanuel hat am Dienstag die Bürgermeisterwahl in Chicago mit 56 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein Herausforderer, der linksgerichtete Politiker Jesus »Chuy« Garcia (ebenfalls Demokrat), erhielt 44 Prozent.
Tausende Chicagoer waren zum zweiten Urnengang innerhalb von sechs Wochen aufgerufen. Bei den Wahlen am 24. Februar hatte kein Kandidat die absolute Mehrheit errungen, die in Chicago notwendig ist. Amtsinhaber Emanuel war im ersten Wahlgang auf 45 Prozent der Stimmen gekommen, Herausforderer Garcia hatte 34 Prozent erhalten.
karriere Der heute 55-jährige Emanuel ist der erste jüdische Bürgermeister Chicagos. Er blickt auf eine steile Karriere zurück: Bereits als Anfang-Dreißigjähriger wurde er Mitarbeiter im Weißen Haus. Dann wechselte er an die Wall Street, saß für einen Chicagoer Wahlbezirk im amerikanischen Kongress und wurde 2009 Stabschef von Präsident Barack Obama.
Ein Jahr später gab er seinen Rücktritt bekannt, weil er sich um das Amt des Bürgermeisters von Chicago bewerben wollte. Im Februar 2011 gewann er die Wahl mit 55 Prozent der Stimmen.
Entwicklung In den vergangenen vier Jahren gelang es Emanuel, Haushaltsdefizite zu senken und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt voranzubringen. Im Wahlkampf wurde er jedoch stark angegriffen: Man warf ihm vor, »zu wirtschaftsfreundlich« zu agieren und keine Mitte-Links-Themen zu besetzen. Am Dienstagabend (Ortszeit) dankte er seinen Wählern für »eine zweite Amtszeit und eine zweite Chance«. Bürgermeister von Chicago zu sein, »ist der tollste Job, den ich je hatte, und der tollste Job auf der Welt«. ja