Rabbiner Philip Berg, der Gründer des Kabbalah Centre, zu dessen Kunden Britney Spears, Madonna und andere Hollywoodgrößen gehören, ist tot. Wie das Zentrum am Montag in Los Angeles bekanntgab, starb Berg im Alter von 86 Jahren – offizielle Quellen sprechen von 84 Jahren. Seit einem Schlaganfall 2004 war er krank, sein Sohn Yehuda übernahm daraufhin die Leitung des Familienunternehmens.
Er habe die Kabbala populär gemacht und für Millionen Menschen einen Weg geschaffen, etwas zu lernen und zu leben, das vormals einem elitären Kreis orthodoxer Männer vorbehalten gewesen sei, würdigt ihn das Zentrum in einer Erklärung. Kritiker hingegen sprachen oft davon, Berg habe »äußerst lose an alte jüdische Mystik angelehnte Lehren« von Los Angeles aus in die Welt gebracht.
Mystik Philip Berg wurde 1929 oder 1927 als Shraga Feivel Gruberger geboren. Er wuchs im orthodoxen Williamsburg, einem Stadtteil von Brooklyn, auf und wurde Rabbiner. Zweifel an der Religion führten ihn dazu, Versicherungsvertreter zu werden. In den 60er-Jahren soll ihn dann ein angeheirateter Onkel in Israel mit der jüdischen Mystik vertraut gemacht haben.
Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Karen gründete Berg das Kabbalah Centre – er war der Lehrer, aber es soll ihre Idee gewesen sein, die Mystik zu vermarkten. Als die beiden heirateten, sollen sie arm gewesen sein, doch zwei Jahrzehnte später besaßen sie drei Villen in Beverly Hills, machten Urlaub in Las Vegas und wurden von Anhängern mit Geschenken überhäuft.
Vor zwei Jahren ermittelten die Finanzbehörden gegen des Kabbalah Centre. Die Betreiber standen im Verdacht, gegen die Steuerbestimmungen für die Gemeinnützigkeit zu verstoßen. ja