Österreich

Positives Signal an Europa

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen Foto: dpa

Österreichs Juden gratulieren Alexander Van der Bellen zur Wahl zum Bundespräsidenten. »Ich wünsche ihm alles Gute für seine zukünftige Tätigkeit«, erklärte Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

Mit Van der Bellen habe sich »die österreichische Bevölkerung für einen Präsidenten entschieden, der Weltoffenheit und Unparteilichkeit garantiert und das Wohl des Landes voranstellt«, so Deutsch. Nach dem langen Wahlkampf werde für den neuen Bundespräsidenten eine der vorrangigen Aufgaben sein, das Verbindende im Land hervorzuheben und zu bestärken.

Wahlempfehlung Zum ersten Mal in der Geschichte hatte sich die Israelitische Kultusgemeinde veranlasst gesehen, eine deutliche Wahlempfehlung auszusprechen. »Van der Bellen ist nicht das geringere Übel, er ist der geeignetere Kandidat und seit vielen Jahrzehnten ein Freund der jüdischen Gemeinde und Israels«, erklärte Gemeinde-Chef Deutsch vergangene Woche.

Bei dem zu erwartenden knappen Ergebnis zähle jede Stimme, appellierte er an die Gemeindemitglieder: »Auch wenn Sie meine Überzeugung nicht vollständig teilen – bitte nutzen Sie Ihr Stimmrecht, gehen Sie wählen!«

ejc Auch der Europäisch-Jüdische Kongress (EJC) begrüßte den Sieg Van der Bellens. EJC-Präsident Moshe Kantor sagte: »Wir schließen uns – mit einem Seufzer der Erleichterung – den Demokraten und allen rechtschaffenen Menschen in Österreich und in ganz Europa an, dass auf unserem Kontinent nicht das erste offen rassistische und fremdenfeindliche Staatsoberhaupt gewählt wurde«. Dies wäre nicht nur für Österreich, sondern auch für Europa eine Katastrophe gewesen, denn es hätte ähnlichen Extremisten auf dem ganzen Kontinent starken Rückenwind gegeben, so Kantor.

Der EJC hoffe, dass das österreichische Wahlergebnis »für die anständigen Politiker ein entscheidender Impuls« ist, um gegen diejenigen zu kämpfen, »die wirtschaftliche und soziale Umwälzungen nutzen, um ihre intolerante Agenda voranzutreiben«. ja

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025