Der Antisemitismus in den Niederlanden hat auch die Polizei erreicht. Wie die jüdische Publikation NIW unlängst berichtete, weigern sich Polizeibeamte regelmäßig, Veranstaltungen der jüdischen Gemeinschaft zu schützen. Sie begründeten dies mit einem »moralischen Dilemma«.
Der Bericht sorgte für Entsetzen in der Polizeiführung und bei Politikern. Polizeipräsidentin Janny Knol kündigte niederländischen Medienberichten zufolge eine »interne Diskussion« an, die sich mit der Frage befassen werde, »wie in Situationen dieser Art verfahren werden soll.«
Knol sagte, Polizeibeamte hätten das Recht auf ihre eigene Meinung und Emotionen. Aber wenn Menschen den Schutz der Polizei bräuchten, werde ihnen dieser gewährt. »Wir sind für alle da. Dies ist die Basis der Polizeiarbeit.«
Keine Maßnahmen
Maßnahmen gegen die Beamten, die sich weigern, Juden zu schützen, kündigte die Polizeichefin nicht an.
Nach der Aufdeckung des Skandals hatte Michael Thiebaum von der Organisation Jüdischer Polizeibeamter erklärt: »Einige Kollegen wollen jüdische Einrichtungen oder Veranstaltungen nicht schützen. Ich sehe eine Tendenz, hier nachzugeben. Dies wäre der Anfang vom Ende. Ich mache mir große Sorgen.«
Zuvor hatten zwei Parlamentsabgeordnete der konservativ-liberalen »Volkspartij voor Vrijheid en Democratie« (VVD) eine Anfrage in Zusammenhang mit dem Problem an Justizminister David van Weel geschickt, der ebenfalls VVD-Mitglied ist. Sie wollten wissen, was sein Ministerium unternehme, um sicherzustellen, dass alle Niederländer geschützt würden, inklusive der Juden.
Auch in den Niederlanden hat sich der Judenhass seit den Massakern des palästinensischen Terrors vom 7. Oktober 2023 in einem alarmierenden Ausmaß weiterverbreitet. im