Italien

Piazza-Trubel und Schabbat

In Mitteleuropa ist kaum Frühling, da sonnt sich Rom bereits bei fast 30 Grad. Unten am Tiber bleiben die Einheimischen unter sich in ihrem Müßiggang am Freitagnachmittag. Im jüdischen Viertel herrscht Piazza-Trubel. Bald wird in einigen Straßen Schabbatruhe einkehren.

Die Lokale heißen hier »La Taverna del Ghetto«, »Osteria del Ghetto« und »Kosher Bistrot«. Selten, dass ein Tourist das Ausmaß der Geschichte auf Anhieb versteht. Die Heimsuchung des jüdischen Viertels 1943 durch die Gestapo ist gerade hier nur Teil einer leidvollen Geschichte. Über 315 Jahre hinweg sperrten Päpste die Juden in Rom ins Ghetto.

1555 wurde ein drei Hektar großes Viertel zwischen der Piazza Pescheria und der Piazza Giudea ummauert. Es galten Sperrzeiten: Nachts wurde das Ghetto abgeriegelt, morgens gingen die Pforten wieder auf. Mit der Entmachtung des Kirchenstaats 1870 fiel die Umgrenzung. Hier in Rom, dem Zentrum des Katholizismus, wurde der Glaubensstreit besonders scharf geführt.

Schlangestehen Heute gehören zu Europas ältester jüdischer Gemeinde rund 16.000 Menschen. Im Viertel rund um die Piazza Mattei kehrt am Samstag mit Einsetzen der Dämmerung das Leben zurück. Die Restauranttür fliegt auf, die Belegschaft der koscheren »Taverna del Ghetto« baut in Windeseile vor dem Lokal das Mobiliar auf und deckt Tische ein. Die Gäste stehen Schlange, binnen Minuten sind sämtliche Plätze besetzt. Wer hier Englisch oder Französisch spricht, ist zumeist jüdisch und speist mit dem ganzen Clan den ganzen Abend lang oder reserviert für Sonntagmittag.

Touristen fallen nicht weiter auf. Man erkennt sie daran, dass sie Gulasch Jewish Style bestellen oder im Bistro nebenan Falafel und eine Flasche Bier aus Israel kaufen. Die Menschen sitzen, staunen und genießen die italienische Hauptstadt im Frühlingssommer.

Türkei

Berichte: Türkische Polizei verhaftet Mann, der Anschläge auf Juden plante

Der Tatverdächtige soll Befehle vom Islamischen Staat erhalten haben

 21.02.2025

London

Fasten und Beten gegen säkulare Bildung

Die ultraorthodoxe Gemeinde fürchtet die staatliche Kontrolle ihrer Schulen. Andere Juden finden gerade dies dringend nötig

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  17.02.2025

Meinung

Wie das Ende eines Alptraums, der fünf Jahre gedauert hätte

Alon Ishay ist erleichtert, dass die Koalitionsgespräche der FPÖ vorerst gescheitert sind

von Alon Ishay  17.02.2025

USA

Die Hoffnung von San Francisco trägt Levi’s-Jeans

Dem beliebten Touristenziel geht es schlecht. Der Millionenerbe und Philanthrop Daniel Lurie soll es richten. Er ist der vierte jüdische Bürgermeister Westküstenmetropole

von Sarah Thalia Pines  16.02.2025

USA

Aus dem Schatten von Taylor Swift

Gracie Abramsʼ Stern scheint am Pophimmel gerade besonders hell. Das liegt nicht nur an ihrer besten Freundin

von Nicole Dreyfus  16.02.2025

Griechenland

Israelisches Paar in Athen angegriffen

Der Mann und die Frau sprachen auf der Straße Hebräisch – zwei arabischsprachige Männer attackierten sie mit einem Messer

 16.02.2025

Australien

Krankenpfleger drohen, israelische Patienten zu ermorden

Premierminister Anthony Albanese sagt, das Video sei »von Hass getrieben und widerlich.«

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Polen

Ronald S. Lauder erhält Karski-Preis

Lauder wird für sein Engagement für die Erneuerung jüdischen Lebens in Polen und das Schoa-Gedenken geehrt

 13.02.2025

Künstliche Intelligenz

So Fake, aber so gut

Ein AI-generiertes, an den Antisemiten Kanye West adressiertes Video geht gerade viral. Und es ist eine Wohltat!

von Sophie Albers Ben Chamo  12.02.2025