Die am Sonntag in Polen seliggesprochene Familie Ulma, die 1944 von den Nazis ermordet wurde, hat Papst Franziskus als vorbildlich für alle Christen bezeichnet. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag: »Eine ganze Familie wurde von den Nazis ausgelöscht, weil sie verfolgten Juden Unterschlupf gewährten. Sie setzten dem Hass und der Gewalt jener Zeit die Liebe des Evangeliums entgegen. Diese polnische Familie war ein helles Licht in der Dunkelheit des Zweiten Weltkriegs. Mögen sie für uns alle ein Vorbild sein, das wir nachahmen wollen.«
Zuvor hatte der Leiter der Vatikanbehörde für Heiligsprechungen, Kardinal Marcello Semeraro, die Seligsprechung des Landwirts Jozef Ulma, seiner damals im siebten Monat schwangeren Frau Wiktoria sowie der sechs Kinder im Alter von eineinhalb bis acht Jahren bei einem Gottesdienst in Markowa im Südosten Polens, dem Heimatdorf der Familie, bekanntgegeben. Auf ihrem Bauernhof hatten sie acht Juden und Jüdinnen versteckt, die ebenfalls von den deutschen Besatzern getötet wurden. Papst Franziskus hatte die Ermordung der Familie Ulma als Martyrium anerkannt.
Bei seinem Mittagsgebet fügte Franziskus hinzu: »Nach ihrem Beispiel sollten wir uns aufgerufen fühlen, der Macht der Waffen die Macht der Nächstenliebe entgegenzustellen und der Rhetorik der Gewalt die Ausdauer des Gebets.« Mit Blick auf den aktuellen Krieg in der Ukraine führte Franziskus dann aus: »Verstärken wir unser Gebet für die gequälte Ukraine, die so viel erleidet!« kna