USA

Oscars 2025: Das sind die jüdischen Gewinner

Der jüdische Darsteller Adrien Brody hält den Oscar, den er für sein Wirken in »The Brutalist« bekam. Foto: picture alliance / newscom

Die Oscars 2025 wurden von der Tragikomödie »Anora« über eine Sexarbeiterin in den USA dominiert. Fünf Academy Awards gewann das Werk. Die jüdische Schauspielerin Mikey Madison erhielt einen davon, für die Hauptrolle.

Die Konkurrenz in der Rubrik »Beste Hauptdarstellerin« war überaus stark. Viele Film-Fans hatten damit gerechnet, dass Karla Sofía Gascón gewinnt, die in »Emilia Pérez« brillierte – oder die Brasilianerin Fernanda Torres, die in dem Drama »I’m Still Here« über das bis heute ungeklärte Verschwinden von Rubens Paiva während der Militärdiktatur in Brasilien mehr als beeindruckend ist.

Im Dolby Theatre am Hollywood Boulevard in Los Angeles schrammten Werke mit jüdischem Bezug in der Rubrik »Bester Film« an Trophäen vorbei. Weder »The Brutalist« noch die Bob Dylan-Biografie »A Complete Unknown« konnten sich hier gegen »Anora« durchsetzen.

Brody übertrumpft Chalamet

Beim »Besten Darsteller« gewann jedoch Adrien Brody für seine Meisterleistung als László Tóth in »The Brutalist«. Er übertrumpfte damit sogar seinen ebenfalls jüdischen Kollegen Timothée Chalamet, der in »A Complete Unknown« den – jüdischen – Singer/Songwriter Bob Dylan verkörpert. James Mangold, der jüdische Regisseur des gerade in Kinos angelaufenen Werkes, unterlag Sean Baker, der wiederum für »Anora« als bedacht wurde – als »Bester Regisseur« .

Lesen Sie auch

Der Schauspieler Kieran Culkin gewann ebenfalls – für seine Nebenrolle in »A Real Pain«, während der Drehbuchschreiber und Regisseur desselben Werkes, Jesse Eisenberg, leer ausging.

Der Komponist Daniel Blumberg ist ein weiterer jüdischer Gewinner der Oscar-Nacht. Bedacht wurde er für die Musik für »The Brutalist«. Sein Kollege Stephen Schwartz und andere Nominierte zogen den Kürzeren, denn pro Rubrik gibt es eben nur einen Academy Award.

Politisch und einseitig

Politisch war die Oscar-Nacht auch. Der Dokumentarfilm »No Other Land«, der laut Kritikern sehr einseitig auf einen lokalen Konflikt zwischen Israels Armee und Palästinensern im Westjordanland blickt, gewann in seiner Rubrik.

Der Film war auch bei der Berlinale des vergangenen Jahres geehrt worden. In seiner Dankesrede hatte Basel Adra, einer der Regisseure, in seiner Dankesrede Verschwörungsmythen über Israel verbreitet. Damit verursachte er den damaligen Antisemitismus-Skandal mit.

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025

Griechenland

Restauration des Grauens

In Thessaloniki werden zwei Eisenbahnwaggons aus der Nazizeit restauriert. Zur Erinnerung daran, was 50.000 Menschen angetan wurde

von Wassilis Aswestopoulos  24.04.2025

Tod von Papst Franziskus

Warum Israels Regierung nicht kondoliert hat

Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  23.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später unweit vom Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  23.04.2025

Großbritannien

Haltung zu Israel: Streit beim jüdischen Dachverband

Ein offener Brief, der von der Financial Times veröffentlicht wurde, hat zu Verwerfungen innerhalb des Board of Deputies of British Jews geführt

von Michael Thaidigsmann  22.04.2025

Großbritannien

Genie und Monster

Der Autor Mark Rosenblatt hat eine Abrechnung mit Roald Dahls Judenhass auf die Bühne gebracht. Und wurde nun ausgezeichnet

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2025

Schweden

Trauer um Walter Frankenstein

Der gebürtige Berliner überlebte den Holocaust in der Illegalität

 22.04.2025