»Wer bin ich eigentlich, dass ich Sie mit einem weiteren Preis ehre?«, fragte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, als er dem Publizisten und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel Ende September in New York das Bundesverdienstkreuz mit Stern überreichte.
Wiesel, 1928 in Rumänien geboren, wurde als 16-Jähriger zuerst nach Auschwitz und später ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Über sein Leben während der Schoa hat er mehr als 40 Bücher verfasst.
Laudatio In der Laudatio auf den 85-Jährigen sagte Steinmeier in New York, die Auszeichnung sei eine »bescheidene Geste« seines Landes, »um Dankbarkeit zu zeigen« für Wiesels »lebenslange Leistungen und schonungslose Anstrengungen, die Erinnerung an die Schoa, das schlimmste Verbrechen der Geschichte, wachzuhalten«. Wiesels »Botschaft des Friedens, der Sühne und der Menschenwürde hat uns allen geholfen, für die Zukunft zu lernen«, betonte Steinmeier.
Wiesels Beitrag zur Versöhnung sei unermesslich: »Durch sein Werk haben Hunderttausende Menschen den Wunsch gefasst, mehr über die Vergangenheit zu erfahren, nach Auschwitz oder Buchenwald, nach Berlin oder nach Israel zu reisen, um aus der Vergangenheit zu lernen«. Die Ehrung fand in kleinem Rahmen in der Übergangsresidenz der deutschen Generalkonsulin in Manhattan statt.
In seiner Dankesrede erwiderte Wiesel: »Diese Medaille ist keine normale Angelegenheit für mich in meinem Leben. Ich erhalte aus Deutschland alle möglichen Dinge – nicht notwendigerweise Medaillen.« ja