Zum internationalen Holocaust-Gedenktag hat US-Präsident Barack Obama die Freundschaft der USA mit Israel gewürdigt. Die amerikanische Verpflichtung zu Israels Sicherheit sei unerschütterlich, »jetzt und für immer«, sagte Obama am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Feierstunde in der israelischen Botschaft in Washington. Man werde Antisemitismus und Hass nie ganz ausmerzen können, doch »wir müssen alles Machbare tun«.
Obama warnte vor weltweit wachsendem Antisemitismus. Der Holocaust sei ein einzigartiges Verbrechen ohne Parallelen, doch die »Saat des Hasses« finde man in allen Kulturen, Glaubensgemeinschaften und Generationen. Besonders in Zeiten der »Unruhe und Unsicherheit« seien Menschen versucht, dem Verlangen nachzugeben »jemand anderen, jemanden, der anders ist, für unsere Schwierigkeiten verantwortlich zu machen«.
auszeichnung Bei der Feierstunde wurden zwei US-amerikanische und zwei polnische Bürger posthum als »Gerechte unter den Völkern« geehrt. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem vergibt diese Auszeichnung an Personen, die unter großem persönlichen Risiko Juden gerettet haben. Mehr als 25.000 Menschen sind bisher ausgezeichnet worden.
Am Mittwoch wurde erstmals ein Angehöriger des US-Militärs geehrt. Stabsfeldwebel Roddie Edmonds aus Knoxville in Tennessee hatte in deutscher Kriegsgefangenschaft jüdischen Kameraden das Leben gerettet. Geehrt wurde auch Lois Gunden aus Goshen in Indiana. Sie half 1941 als Freiwillige eines mennonitischen Hilfsverbandes in Südfrankreich, jüdische Kinder aus einem Internierungslager zu schmuggeln. Die polnischen Gerechten Maryla und Walery Zbijewski aus Warschau versteckten 1942 das fünfjährige jüdische Mädchen Elzbieta Ferster. Das Ehepaar wanderte nach dem Krieg in die USA aus. epd