Transporte in KZ

Niederländische NS-Opfer fordern Entschädigung

Der Amsterdamer Schoa-Überlebende Salo Muller Foto: imago images / Pro Shots

Niederländische Opfer des Holocausts haben Entschädigung für die Transporte in die deutschen Vernichtungslager während des Zweiten Weltkrieges gefordert. Deutschland müsse sich seiner Verantwortung stellen und den Opfern finanziell entgegenkommen, heißt es in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Pflicht Das niederländische TV-Programm »Nieuwsuur« berichtete am Mittwoch zuerst darüber. Ein Jahr, nachdem sich die Niederländische Bahn zur Zahlung von rund 50 Millionen Euro an Entschädigungen verpflichtet habe, stehe nun die Bundesrepublik in der Pflicht, betonte der Amsterdamer Anwalt Axel Hagedorn.

Von 1941 bis 1944 waren aus den Niederlanden 107 000 Juden in die deutschen Vernichtungslager deportiert worden. Nur etwa 5000 überlebten. Die Deutsche Reichsbahn hatte für die Transporte nach Schätzungen von Historikern umgerechnet etwa 16 Millionen Euro erhalten – die Kosten mussten zum größten Teil von den Juden selbst bezahlt werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Für dieses Unrecht seien die Juden nie entschädigt worden, sagte der Amsterdamer Salo Muller (84), der stellvertretend für andere Holocaust-Opfer die Forderung stellt. Muller, dessen Eltern im Konzentrationslager Auschwitz ermordet worden waren, hatte auch die ähnliche Forderung bei der Niederländischen Bahn durchgesetzt.

Viehwaggons Das Unternehmen zahlt die Entschädigung an rund 7000 Opfer. Auch die Reichsbahn habe an den Transporten verdient, sagte Muller der Deutschen Presse-Agentur. »Die Leute wurden in Viehwaggons transportiert, viele erstickten, es war furchtbar.«

Wegen der komplexen Rechtslage kann die Deutsche Bahn nach Angaben des Rechtsanwaltes Hagedorn nicht direkt belangt werden. »Das enthebt die Bundesrepublik jedoch nicht von der zumindest moralischen Verpflichtung, den damaligen Opfern entgegen zu kommen«. Niederländische Juden seien auch bisher nicht von deutschen Entschädigungsregelungen berücksichtigt worden. dpa

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025

Griechenland

Restauration des Grauens

In Thessaloniki werden zwei Eisenbahnwaggons aus der Nazizeit restauriert. Zur Erinnerung daran, was 50.000 Menschen angetan wurde

von Wassilis Aswestopoulos  24.04.2025

Tod von Papst Franziskus

Warum Israels Regierung nicht kondoliert hat

Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  23.04.2025