Die niederländische Bahn hat an Opfer der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg bisher rund 32 Millionen Euro Entschädigung gezahlt. Das teilte die dafür verantwortliche Kommission am Montag dem niederländischen Fernsehen mit. Rund 4000 Anträge seien bisher positiv beschieden worden.
Deportation Die Bahn hatte im Juni 2019 angekündigt, Opfer beziehungsweise ihre Angehörigen zu entschädigen. Die Bahn hatte während des Zweiten Weltkrieges im Auftrag der deutschen Besatzer rund 110.000 Juden sowie Sinti und Roma in das Deportationslager Westerbork transportiert und daran auch Millionen Gulden verdient. Die Bahn hatte nie gegen die Transporte protestiert. Nur wenige tausend Menschen überlebten.
Anträge können bis zum August gestellt werden.
Kommission Die Kommission schätzt, dass insgesamt 5000 bis 6000 Überlebende oder deren Angehörige entschädigt werden. Sie erhalten zwischen 5000 und 15.000 Euro pro Person. Anträge können bis zum August gestellt werden.
Der frühere Physiotherapeut vom Fußballrekordmeister Ajax Amsterdam, Salo Muller (83), hatte die Initiative dazu ergriffen. Seine jüdischen Eltern waren ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. dpa