USA

New York noch jüdischer

Attraktiv für Juden: New York City Foto: (M) Frank Albinus

In New York leben heute mehr Juden als noch vor zehn Jahren. Das ist das Ergebnis einer Studie der United Jewish Appeal Federation in New York. Laut der Erhebung gab es im Jahr 2002 rund 1,41 Millionen Juden in New York, 2011 waren es 1,54 Millionen. In Haushalten ausgedrückt: Im Jahr 2002 gab es 634.000, zehn Jahre später waren es 694.000. Das ist ein Anstieg um stolze zehn Prozent.

vorstädte Allerdings wurden bei dieser Studie nicht nur die Juden in den fünf Städten eingerechnet, aus denen New York sich zusammensetzt (Manhattan, Brooklyn, Queens, Staten Island und die Bronx), sondern auch diejenigen in den Vorstädten, also in Westchester und auf Long Island. Die meisten Juden leben nach wie vor in Brooklyn, der Heimat zahlreicher chassidischer Gruppen. In diesem Stadtteil ist ein Sechstel aller Haushalte jüdisch.

Der Bevölkerungsanstieg ist hohen Geburtenquoten zu verdanken sowie dem Umstand, dass die Lebenserwartung gestiegen ist. So nahm die Zahl der Juden unter 25 Jahren zu (um 66.000, verglichen mit 2002), und auch die Zahl der Juden über 75 Jahren erhöhte sich (um 44.000).

armut Relativ viele Juden in New York sind arm: ein Viertel aller jüdischen Haushalte in der Stadt selbst – und immerhin 20 Prozent, wenn man die Vororte mit einrechnet. Konstant geblieben ist die Zahl der sogenannten Mischehen. Sie liegt bei 22 Prozent. Damit unterscheiden die New Yorker sich deutlich von Juden in anderen amerikanischen Städten. Dort haben die Ehen mit Nichtjuden zugenommen.

Wer sich die Studie genau ansieht, kann deutlich erkennen, welche religiösen Strömungen in New York nicht vom Aufwärtstrend profitieren: die Reformjuden und die Konservativen. Von ihnen leben heute rund 40.000 weniger in der Stadt als noch vor zehn Jahren. 37 Prozent der New Yorker Juden sind orthodox. 64 Prozent aller jüdischen Kinder in New York und den Vororten wuchsen 2011 orthodox auf. Zugleich hat sich die Zahl jener jüdischen Haushalte, die gar keine Bindung an irgendeine Synagoge haben, in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt: Sie schnellte von 15 auf 37 Prozent hoch.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt heute mehr Juden in New York als je zuvor. Alles andere, was man über diese Gemeinschaft sagen würde, wäre eine unzulässige Verallgemeinerung, denn es handelt sich um eine sehr bunte Gruppe. Das betrifft auch die Tönung der Epidermis: Zwölf Prozent aller Juden in New York gaben an, sie seien keine Weißen.

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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