London

Neue Buslinie verbindet jüdisch geprägte Stadtviertel

Die berühmten Doppeldeckerbusse fahren durch London Foto: picture alliance / empics

Wegen eines starken Anstiegs antisemitischer Vorfälle sind zwei Londoner Stadtviertel mit großem jüdischem Bevölkerungsanteil künftig durch eine direkte Buslinie verbunden.

Die Route der neuen Linie 310 führt von Stamford Hill im Norden der Hauptstadt Richtung Westen nach Golders Green, wie die Londoner Verkehrsbetriebe Transport for London mitteilten. Beide Stadtviertel sind für ihre großen jüdischen Gemeinschaften bekannt. Per Bus waren sie aber nur über Umsteigeverbindungen miteinander verbunden.

»Ich war erschüttert von den Gesprächen, die ich in den letzten Monaten mit der jüdischen Gemeinschaft geführt habe«, sagte Londons Bürgermeister Sadiq Khan der BBC. Familien hätten beim Umsteigen in Finsbury Park unter Angst vor Beleidigungen gelitten, so der Labour-Politiker. Manche trauten sich gar nicht mehr aus dem Haus. Hintergrund sei der starke Anstieg antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres.

Erhebliche Verbesserung

Der Metropolitan Police zufolge stieg die Zahl der Fälle antisemitischer Hasskriminalität in London in den zwölf Monaten bis Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 280 Prozent an.

Die neue Buslinie soll Khan zufolge das Sicherheitsgefühl von jüdischen Londonern stärken, die zwischen den beiden Vierteln unterwegs sind. »Ich denke, wir müssen die Angst anerkennen, die jüdische Londoner empfinden, wir müssen die Wellen von Hass anerkennen, denen jüdische Menschen im ganzen Land ausgesetzt sind«, so der praktizierende Muslim.

Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Großbritannien begrüßten den Schritt. Die Linie sei eine erhebliche Verbesserung für die streng orthodoxe Gemeinschaft, zitierte die BBC aus einer Mitteilung des London Jewish Forum und des Board of Deputies of British Jews. dpa

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025