Die einzige jüdische Begräbnisstätte am Persischen Golf wird instandgesetzt. Als ersten Schritt will die Association of Gulf Jewish Communities (AGJC) auf dem rund 100 Jahre alten Begräbnisplatz in Bahrains Hauptstadt Manama zum jüdischen Neujahrsfest der Bäume (Tu Bischwat) am 16. Januar mehrere Bäume pflanzen.
Das berichteten die bahrainische Zeitung »Daily Tribune« sowie die »Jewish Telegraphic Agency«. Der Vorsitzende der AGJC, Ebrahim Nonoo, sagte, man wolle dafür sorgen, dass der Ort auch eine würdige Ruhestätte für künftige Generationen sein werde.
Der jüdische Friedhof ist der einzige in den Ländern am Persischen Golf – bislang zumindest. Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich irakische und iranische Juden in Bahrain nieder. Viele von ihnen arbeiteten später in der Textilindustrie. In den 1920er Jahren lebten wahrscheinlich mehr als 1000 Juden in Manama.
FEIERN Auch nach Staatsgründung Israels hielt sich – im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Ländern – eine sehr kleine jüdische Gemeinschaft von rund 50 Mitgliedern in dem überwiegend muslimischen Inselstaat im Persischen Golf, der heute 1,7 Millionen Einwohner hat. Neben dem jüdischen Friedhof gibt es auch eine Synagoge in Bahrain, die vor kurzem renoviert wurde. Wurde früher hinter verschlossenen Türen gebetet, so finden mittlerweile auch wieder öffentliche Feiern statt.
Im Oktober wurde in Bahrain erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert eine jüdische Hochzeit gefeiert. Grund ist das »Abraham-Abkommen« mit Israel, das Ende 2020 unterzeichnet wurde und zu einer Normalisierung der Beziehungen zum jüdischen Staat geführt hat. mth