Das Auswärtige Amt hat Äußerungen des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro zurückgewiesen, der auf der COP28-Konferenz in Dubai Vergleiche zwischen der Klimakrise und dem Gaza-Krieg sowie zur NS-Zeit gezogen hatte.
Die Folgen der Klimakrise für die Vulnerabelsten der Welt mit dem Leid in Gaza zu vermischen, sei »schräg«, NS-Vergleiche seien »inakzeptabel«, schrieb das Auswärtige Amt (AA) am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter).
In seiner Rede hatte der linksgerichtete Politiker am Freitag die reichen Länder des Nordens als alleinige Verantwortliche des Klimawandels gebrandmarkt. In dem Zusammenhang behauptete er, Israel verübe derzeit einen »Völkermord« an den Palästinensern, und das gleiche Schicksal blühe künftig Klimaflüchtlingen aus dem Süden.
»Der Völkermord und die Barbarei gegen das palästinensische Volk ist das, was dem von der Klimakrise ausgelösten Exodus der Völker des Südens bevorsteht«, sagte Petro. »Was wir in Gaza sehen, ist die Generalprobe für die Zukunft«, behauptete er. Tatsächlich bekämpft Israel die Hamas und andere palästinensische Terrororganisationen, während es die Zivilbevölkerung so gut es geht schützt.
Der Exodus vom Süden in den Norden werde Konsequenzen vor allem in den Ländern mit einer migrationsfeindlichen Politik haben, wo schon jetzt die extreme Rechte im Aufwind sei. »Hitler klopft schon an die Haustüren der europäischen und nordamerikanischen Mittelklasse, und viele haben ihn schon reingelassen«, sagte er.
Das Auswärtige Amt warf Petro vor, »krude Vergleiche zur NS-Zeit zu ziehen« und so den Holocaust zu relativieren. dpa