Russland

Naama Issachar begnadigt

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Russlands Präsident Wladimir Putin Foto: Flash 90

Es war ein monatelanges diplomatisches Tauziehen zwischen Russland und Israel, doch nun steht die Entscheidung fest: Präsident Wladimir Putin hat die 26-jährige israelische Yogalehrerin Naama Issachar aus humanitären Gründen begnadigt. Das gab der Kreml in der Nacht zu Donnerstag bekannt.

Zuvor hatten die Anwälte der in Russland wegen angeblichen Drogenschmuggels zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilten jungen Frau ein Begnadigungsgesuch eingereicht. Auch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte Präsident Putin um eine Freilassung der Israelin gebeten.

In einer ersten Reaktion zeigte sich Israels Präsident Reuven Rivlin erfreut über die Nachrichten aus Moskau. »Ich danke Präsident Putin für die Weisheit und Barmherzigkeit der Entscheidung«, schreib Rivlin auf seinem Twitter-Account.

Jerusalem In der vergangenen Woche hatet sich Putin am Rande des World Holocaust Forum in Jerusalem im Beisein von Ministerpräsident Netanjahu mit Yaffa Issachar, Naamas Mutter, getroffen.

In der persönlichen Unterredung soll Putin Yaffa Issachar versichert haben, dass alles wieder gut werde. »Ich werde dein Mädchen nach Hause zurückbringen«, soll der russische Präsident Issachar versprochen haben, freilich ohne konkrete Aussagen über eine mögliche Freilassung gemacht zu haben.

CANNABIS Die Rucksacktouristin Naama Issachar wurde im April 2019 in Moskau festgenommen, nachdem die Behörden am Flughafen Scheremetewo in ihrem Gepäck bei einem Transitaufenthalt angeblich Cannabis gefunden hatten. Es soll sich um weniger als zehn Gramm gehandelt haben.

In Israel hatte Issachars Fall für Empörung gesorgt. Die Yogalehrerin wurde weithin als politische Gefangene des Kremls gesehen, mit der dieser die israelische Regierung zu diplomatischen Konzessionen bewegen wolle.

Hinter den Kulissen wird nun spekuliert, um welche Zugeständnisse es sich konkret handeln könnte.

Tatsächlich war die hohe Haftstrafe für den Besitz der geringen Menge an Haschisch äußerst ungewöhnlich. In einem vergleichbaren Fall einer jungen US-Amerikanerin, die ebenfalls im vergangenen Jahr wegen illegalen Drogenbesitzes am Moskauer Flughafen kurzzeitig inhaftiert worden war, musste diese als Strafe lediglich 210 Euro zahlen.

USA

Loyal und radikal

Der künftige Präsident Donald Trump vergibt wichtige Ministerposten an Personen, die bislang nicht durch Kompetenz aufgefallen sind, sondern eher durch Kontroversen von sich reden machten

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Nachruf

Der Vater des Budget-Tourismus ist tot

Arthur Frommer wurde 95 Jahre alt

von Imanuel Marcus  20.11.2024

New York/Malibu

»Mein Name ist Barbra«

Die Streisand-Autobiografie erscheint auf Deutsch

von Christina Horsten  20.11.2024

Schweiz

Konservative Christen gegen den ESC

Eine Minipartei erwirkt ein Referendum gegen das hohe Rahmenbudget für den Eurovision Song Contest. Dabei geht es auch um Israel

von Peter Bollag  19.11.2024

Italien

Schoa-Überlebende rügt Papst für Genozid-Kommentar

Edith Bruck ist 93 Jahre alt und mit Papst Franziskus befreundet. Jetzt hat sie ihn aber mit deutlichen Worten kritisiert

 19.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Tschechien

Oscar-reifer Held am Mikrofon

»Wellen« feiert den KZ-Überlebenden Milan Weiner, der 1968 die Sowjets in Schach hält

von Kilian Kirchgeßner  17.11.2024

USA

Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Gesundheitsminister

Donald Trump beruft mit Robert F. Kennedy einen Mann als Gesundheitsminister, der auch durch antisemitische Verschwörungstheorien von sich reden macht

von Michael Thaidigsmann  15.11.2024

Imanuels Interpreten (1)

Flora Purim: Das Unikum

Die in Rio de Janeiro geborene Sängerin liefert eine einzigartige Melange der Klänge

von Imanuel Marcus  15.11.2024