In den USA hat die Zahl der antisemitisch motivierten Übergriffe im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Wie die Organisation »Anti-Defamation League« nun in Washington mitteilte, wurden 2019 insgesamt 2107 Vorfälle verzeichnet, zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Das sei der höchste Wert, den die »Anti-Defamation League«, die die Zahlen seit 1979 jährlich erhebt, jemals registriert habe. Dem Bericht zufolge gab es im vergangenen Jahr 61 tätliche Angriffe mit 95 Opfern. Fünf Menschen wurden getötet.
Ein antisemitischer Attentäter hatte zum Beispiel im April bei einem Angriff auf jüdische Gottesdienstbesucher in Poway in Kalifornien eine Frau erschossen, hieß es in dem Bericht.
MONSEY Zudem hatten zwei Personen mit Verbindungen zu der antisemitischen »Black Hebrew Israelite«-Sekte im Dezember bei einem Angriff auf einen jüdischen Einkaufsladen in Jersey City (Bundesstaat New Jersey) drei Menschen erschossen. Im Dezember hatte ein Täter bei einer Chanukka Feier in Monsey (Bundesstaat New York) einen Menschen erstochen und vier weitere verletzt.
Der Bericht verzeichnet darüber hinaus 1127 Fälle von Belästigung und Bedrängung und 919 Fälle von Vandalismus wie etwa Hakenkreuz-Schmierereien. Übergriffe gab es demnach mit Ausnahme von Hawaii und Alaska in allen Bundesstaaten. Die meisten Vorfälle ereigneten sich in New York (430), New Jersey (345), Kalifornien (330) und Massachusetts (114).
Die 1913 gegründete »Anti-Defamation League« setzt sich gegen Diskriminierung und Diffamierung von Juden und anderen gesellschaftlichen Gruppen ein. epd/ja