Mehr als 250 Holocaust-Überlebende haben sich einer internationalen Initiative angeschlossen, die der Zunahme des Antisemitismus nach dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober entgegenwirken soll. Das Survivor Speakers Bureau wurde am Donnerstag von der in New York ansässigen Conference on Jewish Material Claims Against Germany ins Leben gerufen. Im Rahmen der Initiative sollen die Holocaust-Überlebenden ihre erschütternden Geschichten in Klassenräume und Hörsaale in aller Welt tragen.
Persönliche Treffen mit Überlebenden soll es zunächst in Deutschland und den USA geben. In anderen Ländern sollen vorerst Videoformate dafür sorgen, dass Schüler und Studenten aus erster Hand von den Grauen des Holocaust erfahren können, in dem sechs Millionen Juden und Angehörige anderer Minderheiten vom nationalsozialistischen Deutschland ermordet wurden. Die Claims Conference hofft darauf, persönliche Treffen auch bald in anderen Ländern ermöglichen zu können.
Eine Initiative von diesem Ausmaß und dieser Reichweite sei beispiellos, sagte Gideon Taylor, der Präsident der Claims Conference. »In einer Zeit, in der der Antisemitismus dramatisch zunimmt, erzählt dieses Programm die Geschichte und bildet für die Zukunft.«
Die in Deutschland lebende Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi sagte, Wissen über den Holocaust sei von entscheidender Bedeutung, besonders in der gegenwärtigen Lage. Sie wolle die Geschichte ihres eigenen Überlebens verbreiten, um die Auswirkungen des Holocausts auf die Menschen zu zeigen, aber auch die Auswirkungen aller anderen rassistischen und hasserfüllten Handlungen weltweit, sagte sie. ap