Der milliardenschwere und von Geschäftspartnern gefürchtete US-amerikanische Medienmogul Sumner Redstone ist tot. Redstones Unternehmen National Amusements teilte am Mittwoch mit, dass er am Vortag mit 97 Jahren gestorben sei.
Redstone, der in Boston geboren wurde – seine Eltern waren jüdisch und änderten ihren Namen von »Rothstein« in »Redstone«, um weniger jüdisch zu klingen –, baute die Autokinos seines Vaters mit einer aggressiven Strategie zu einer der führenden Ketten in den Vereinigten Staaten aus. Schnell merkte er, dass die Produktion von Filmen einträglicher war als ihr Vertrieb, beteiligte sich an Produktionsfirmen und wurde 1987 schließlich Chef des Medienunternehmens Viacom.
In den nächsten 15 Jahren kaufte Redstone Rechte an einer Reihe von TV-Sendern wie den Programmen von MTV, Produktionsfirmen und auch den Verlag »Simon & Schuster«. 1999 dann schluckte Viacom den nationalen TV-Sender CBS für 37 Milliarden Dollar - die bis dahin größte Übernahme in der Unterhaltungsbranche.
Der Patriarch Redstone zeichnete sich auch dadurch aus, dass er das Zepter nicht abgeben wollte und noch bis ins hohe Alter Einfluss auf die Geschäfte seines Konzerns nahm - dabei zerstritt er sich nicht nur mit vielen Geschäftspartnern, sondern auch mit seinen Kindern.
Zuletzt litten seine Geschäfte zunehmend unter der Konkurrenz von Streaming-Anbietern. Redstone wurde 2016 nach internen Machtkämpfen und Vorwürfen, er sei geistig nicht mehr in der Lage zu führen, zum Rücktritt gezwungen. dpa/ja