Der polnische Journalist und KZ-Überlebende Marian Turski ist zum neuen Präsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees gewählt worden. Der 94-Jährige tritt die Nachfolge des im Mai gestorbenen Roman Kent an, wie das Komitee am Montag mitteilte.
Im von Nazi-Deutschland besetzten Polen war Turski mit seiner Familie seit 1942 im Ghetto von Lodz inhaftiert, bevor er 1944 in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde. Nach seiner Befreiung arbeitete Turski in Warschau als Journalist, noch heute ist er für das Magazin »Polityka« tätig. Er ist Mitbegründer des Museums der Geschichte der polnischen Juden in Warschau.
Das Internationale Auschwitz Komitee ist ein Zusammenschluss von Auschwitz-Überlebenden und ihren Organisationen aus 19 Ländern. Sein Sitz ist Berlin. Der Name Auschwitz hat sich als Synonym für den Holocaust und Inbegriff des Bösen weltweit ins Bewusstsein eingebrannt. Allein dort brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. In ganz Europa ermordeten sie während der Schoah etwa sechs Millionen Juden. dpa