Innovation interessiert Walter Isaacson. Sie ist das Lieblingsmotiv in seinen Werken. Besonders bekannt ist der amerikanische Journalist, Autor und Geschichtsprofessor für seine Bücher über Steve Jobs, Albert Einstein und jetzt die neue Biografie von Tech-Genie Elon Musk.
»Ich sah Musks Dämonenmodus oft«, resümierte Isaacson kürzlich in einem Interview mit »The Atlantic«. Er sei Musk, während er die Biografie schrieb, rund zwei Jahre lang gefolgt.
unschön Derzeit ist das Buch, das schlicht Elon Musk heißt, in aller Munde. Der Autor beschreibt den Unternehmer und Milliardär als »einzigartigen Charakter«. Musk könne rücksichtslos und sogar gefährlich sein. »Und manchmal kann er auch ziemlich erstaunliche Dinge tun.« Daher sei Musks Tun oft kein schöner Anblick, im Vergleich zu Einstein oder Steve Jobs, resümiert Isaacson.
Elon Musk erzählt von der schwierigen Kindheit des Businessmoguls, seinen impulsiven Entscheidungen, seinem selbstzerstörerischen Charakter. Isaacson zeichnet das Bild eines komplizierten Menschen, der »nicht dazu veranlagt ist, Empathie zu zeigen – oder, um es weniger technisch auszudrücken: der ein Arschloch sein kann«. Auf der anderen Seite beschreibt Isaacson Musk als beispiellos erfolgreichen und engagierten Ingenieur.
Walter Isaacson wurde 1952 als einziges Kind des jüdischen Ehepaares Irwin und Betty Lee Isaacson in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana geboren. Er studierte Geschichte und Literatur an der Harvard University und später in Oxford. Seine Leidenschaft für den Journalismus entdeckte er auf dem College. Vier Jahre nach seinem Abschluss in Oxford wurde er politischer Korrespondent für das »Time Magazine«.
multitalent Sein Kollege Evan Thomas beschrieb ihn schon in den ersten Jahren seiner Karriere als »Multitalent, das jeden zu kennen schien, der wichtig war«. Daher wirkt es fast logisch, dass Isaacson 2001 Chef des Nachrichtensenders CNN wurde, kurz vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Er führte den Sender durch einen der bedeutendsten und schwierigsten Momente in der amerikanischen Geschichte.
Im März erhielt Isaacson die National Humanities Medal. Er habe in seinen Bestseller-Biografien die Geschichte und den Genius Amerikas beschrieben, begründete das Weiße Haus die Entscheidung.
Auf ganz unterschiedliche Weise widmete Isaacson seine Karriere dem Fortschritt der amerikanischen Gesellschaft. So verließ er als 51-Jähriger 2003 CNN und wurde Präsident des Aspen Institute, einer Nichtregierungsorganisation, die sich für »eine freie, gerechte und ausgewogene Gesellschaft« einsetzt. Zwei Jahre darauf wurde er von der Gouverneurin von Louisiana nominiert, die Ausgaben für den Wiederaufbau in dem Bundesstaat nach dem Hurrikan Katrina zu überwachen. Außerdem übernahm er weitere kommunalpolitische Funktionen, hauptsächlich in seiner Heimatstadt New Orleans.
Steve Jobs Seit der Veröffentlichung seiner Musk-Biografie ist Isaacson in den Schlagzeilen der großen Medien. Er habe die besondere Fähigkeit, Gemeinsamkeiten mit den Protagonisten seiner Bücher zu finden, heißt es immer wieder. Besonders beispielhaft sei ihm dies bei der Biografie von Steve Jobs gelungen, der als eingefleischter Einzelgänger bekannt war.
Doch Isaacson habe gegenseitiges Vertrauen aufbauen können und ist Jobs dadurch nahegekommen. »Er interessiert sich für die menschliche Dimension«, loben die Rezensenten.