Schweden

Mann in Malmö zusammengeschlagen

Demonstration gegen Judenfeindlichkeit in Malmö: Seit 2013 hat sich die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in der südschwedischen Stadt verdreifacht. Foto: dpa

Malmö kommt nicht zur Ruhe. Seit Jahren gerät die südschwedische Stadt wegen israelfeindlicher Aggressionen immer wieder in die Schlagzeilen. Jüngstes Opfer ist ein 38-jähriger Mann im Stadtteil Seved, dem am Sonntagabend eine Israelfahne im Küchenfenster zum Verhängnis wurde.

Erst schlugen Unbekannte zwei seiner Fensterscheiben ein. Als der Bewohner der Erdgeschosswohnung in der Rasmusgatan gegen Mitternacht hinausging, um nachzusehen, wer dahintersteckte, wurde er von rund einem Dutzend junger Männer mit Flaschen und einer Eisenstange attackiert. Mit schweren Kopfverletzungen und Schnittwunden wurde der 38-Jährige in ein Krankenhaus gebracht. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.

Statistik Für die Malmöer Polizei ist der Vorfall ganz klar eine »antisemitisch motivierte Straftat«. Seit 2013 hat sich deren Zahl in Malmö verdreifacht, trotz verstärkter Initiativen seitens der Malmöer Stadtverwaltung.

»Ich glaube nicht, dass es hauptsächlich wegen der Israelfahne war«, sagte der Mann der schwedischen Zeitung Aftonbladet, nachdem er am Montagmittag das Krankenhaus verlassen konnte. Vielmehr vermutet er hinter dem Überfall kritische Äußerungen auf seiner Facebook-Seite gegenüber dem Mullah-Regime im Iran.

nachbarn
Die Israelfahne hänge seit zwei Jahren an seinem Fenster, so der Mann, der selbst kurdische Wurzeln hat. Er möge Israel. Deshalb hat er die israelische direkt neben die kurdische Fahne gehängt. Bislang hatte keiner von seinen Nachbarn ihn daraufhin angesprochen.

Ein Zeuge, der die Polizei alarmiert hatte, gab laut Aftonbladet zudem an, zwischen den Angreifern und ihrem Opfer habe es »Streit wegen des Nahostkonflikts« gegeben. Besonders seit dem Mord an drei israelischen Schülern und einem palästinensischen Jugendlichen in Israel sei die Lage in Malmö wieder »besonders angespannt«, sagte der Mann.

Web

Schwarmintelligenz auf Abwegen

Alle benutzen Wikipedia, aber kaum einer weiß, dass es immer wieder Manipulationsversuche gibt. Auch bei Artikeln zum Thema Israel

von Hannah Persson  10.02.2025

Rassismus auf WhatsApp

Britischer Staatssekretär entlassen

Andrew Gwynne hatte sich über den »zu jüdisch« klingenden Namen eines Mannes lustig gemacht

 09.02.2025

USA

Der andere Babka-King

Chris Caresnone will Menschen zusammenbringen. Dazu probiert der Influencer live Gerichte aus. Die jüdische Küche hat es ihm besonders angetan. Ein Gespräch über Gefilte Fisch und Menschlichkeit

von Sophie Albers Ben Chamo  09.02.2025

Rom

Achtjähriger getreten, geschlagen und bedroht, weil er eine Kippa trug

Der Täter zückte einen abgebrochenen Flaschenhals, als die Mutter und eine Ladeninhaberin ihn aufhalten wollten

 07.02.2025

Brüssel

Kurswechsel in Belgien?

Am Montag vereidigte König Philippe die neue Föderalregierung unter Führung des flämischen Nationalisten Bart De Wever. Nicht nur im Hinblick auf Nahost dürfte sich einiges ändern

von Michael Thaidigsmann  04.02.2025

Angouleme

Charlie-Hebdo-Karikaturist für Comic über Nazi-Raubkunst geehrt

Nach der Terrorattacke auf sein Satire-Blatt vor zehn Jahren wurde Renald Luzier Comic-Buch-Autor

 03.02.2025

Berlin

Friedman: Totalitäre Regime verbreiten Fantasiegeschichten

Der Publizist sieht die westlichen Demokratien zunehmend unter Druck

 03.02.2025

Andorra

Kleiner, sicherer Hafen?

Die Toleranz hat Geschichte im Zwergstaat zwischen Frankreich und Spanien. Aber die jüdische Gemeinschaft darf keine erkennbare Synagoge haben

von Mark Feldon  02.02.2025

Italien

Kaffeeklatsch in Cinecittà

In den 50er- und 60er-Jahren kam Hollywood in die Ewige Stadt. Stars wie Marlon Brando, Audrey Hepburn und Charlie Chaplin zogen nach Rom. Ein neues Buch liefert den Tratsch dazu

von Sarah Thalia Pines  02.02.2025