Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einen Lieferstopp von Waffen an Israel gefordert. Es sei vorrangig, zu einer politischen Lösung zurückzukehren und Waffenlieferungen für die Kämpfe im Gazastreifen einzustellen, sagte Macron im Radiosender »France Inter«. Frankreich werde keine liefern. Der französische Präsident bedauerte, dass sich in dem Konflikt trotz aller diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand, insbesondere mit Israel, nichts bewege.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte Macrons Forderung scharf und bezeichnete sie als »Schande«. »Israel wird mit oder ohne Sie gewinnen«, sagte er nach Angaben seines Büros.
Das Gefühl von Groll und Hass
»Ich denke, dass wir nicht gehört werden, und ich halte es für einen Fehler, auch für die Sicherheit Israels«, betonte Macron. Man sehe das deutlich an der öffentlichen Meinung und auf noch schrecklichere Weise an der öffentlichen Meinung der Region. Dadurch werde das Gefühl von Groll und Hass genährt.
Wie der französische Fernsehsender BFMTV nach dem Interview unter Bezug auf den Präsidentenpalast berichtete, werde Frankreich weiter Verteidigungsausrüstung an Israel liefern, vor allem zur Raketenabwehr.
Am 7. Oktober 2023 waren Terroristen der Hamas und weiterer verbündeter Terror-Gruppen nach Israel eingedrungen. Sie verübten grausame Massaker, bei denen über 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen entführt wurden. dpa