Nach einer Gräberschändung auf dem jüdischen Friedhof von Quatzenheim hat Staatschef Emmanuel Macron den elsässischen Ort besucht. Der Staatschef sicherte dort zu, dass der Staat auf diese Taten reagieren werde. »Wir werden Maßnahmen ergreifen, wir werden Gesetze entscheiden, und wir werden bestrafen«, sagte Macron.
HAKENKREUZE Auf dem Friedhof der Gemeinde nordwestlich von Straßburg wurden rund 80 Gräber geschändet, wie die Präfektur des französischen Départements Bas-Rhin berichtete. Auf TV-Bildern waren farbige Hakenkreuze auf Grabmälern zu sehen. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst offen. Präfekt Jean-Luc Marx sprach von einer »abscheulichen antisemitischen Tat«.
In Frankreich gibt es zur Zeit ein breite Debatte über Antisemitismus. Die Zahl antisemitischer Vorfälle war im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Erst am Wochenende ist der Schriftsteller und Philosoph Alain Finkielkraut am Rande einer »Gelbwesten«-Demonstration in Paris beschimpft und angegriffen worden.
Am Abend sind in Paris und in den Regionen Demonstrationen gegen den Antisemitismus geplant. Macron wird sich laut Élyséepalast am Abend zur Schoa-Erinnerungsstätte in der Hauptstadt begeben. dpa