Der neue Pressesprecher des US-Gesundheitsministeriums, Michael R. Caputo, hat kurz vor seinem Amtsantritt vergangene Woche zahlreiche Tweets gelöscht, darunter auch rassistische und antisemitische Statements.
Das berichtete der Nachrichtensender CNN, der einige der gelöschten Nachrichten mithilfe der »Wayback Machine« dokumentierte.
ROTHSCHILD In seinen Twitter-Botschaften behauptete Caputo noch im März, der jüdische Finanzier und Mäzen George Soros sowie die Rothschild-Familie würden die Corona-Epidemie für ihre Zwecke ausnutzen.
Insbesondere wurde er gegenüber dem Ökonomen David Rothschild ausfällig, der Donald Trump wegen seines Corona-Krisenmanagements scharf kritisiert hatte. Rothschild sei ein »elitärer, inzüchtiger Schließmuskel, dessen Familie nach Kontrolle verlangt.«
Das sei auch der Grund, warum er ständig über Präsident Trump lüge, twitterte Caputo. David Rothschild ist nicht mit der gleichnamigen französisch-britischen Bankiersfamilie verwandt.
In seinen Tweets behauptete Caputo noch im März, der jüdische Finanzier und Mäzen George Soros sowie die Rothschild-Familie würden die Corona-Epidemie für ihre Zwecke ausnutzen.
SOROS Über George Soros schrieb Caputo, er brauche die Corona-Pandemie, um seine politische Agenda zu promoten. Für viele Republikaner ist der aus Ungarn stammende Holocaust-Überlebende wegen seiner Spenden an die Demokraten und seines weltweiten NGO-Netzwerks Open Society Foundations ein Hassobjekt. Zur Bekämpfung der Seuche hat der 89-jährige Soros Millionen von Dollar gespendet.
Am 27. März teilt Caputo auf Twitter ein Foto eines lachenden Soros mit der Bildunterschrift: »Das wahre Virus! ☠️☠️☠️ hinter allem …« Auch die chinesische Regierung und die Demokraten im Kongress bekamen wiederholt Beleidigungen ab.
TRUMP Der neue Sprecher des Gesundheitsministeriums in Washington stammt aus New York und hatte schon für Trumps Wahlkampagne 2016 gearbeitet. Von CNN um einen Kommentar zu dem Vorgang gebeten, behauptete Caputo lapidar: »Das ist mir egal. Es macht mir überhaupt nichts aus.« Er lösche seine Tweets regelmäßig und tue dies, weil es »die Leute zum Wahnsinn treibt«.
Bei den am 12. April gelöschten 1300 Tweets und Retweets ging es allerdings überwiegend um das Coronavirus. Caputos Löschaktion betraf lediglich den Zeitraum von Ende Februar bis Anfang April.