Schweiz

Libanese ersteigert Hitler-Gegenstände und schenkt sie Israel

Teil der Auktion bei «Hermann Historica«: Emailleschild Foto: dpa

Der libanesische Geschäftsmann Abdallah Chatila hat vergangene Woche bei einer Versteigerung Gegenstände aus dem Besitz von Adolf Hitler im Wert von 600.000 Euro gekauft. Das bestätigte das Auktionshaus »Hermann Historica« in Grasbrunn bei München. Er wolle die Gegenstände an Israel übergeben, sagte Chatila dem israelischen Armeesender.

Die Versteigerung von Gegenständen aus dem Besitz ranghoher Nazis hatte Kritik auch vonseiten jüdischer Organisationen ausgelöst. Der in der Schweiz lebende Geschäftsmann sagte dem Armeesender, er habe schon vor der Versteigerung die israelische Organisation Keren Hayesod darüber informiert, dass er »so viele Gegenstände von Adolf Hitler wie möglich kaufen und spenden werde«.

Zylinder Chatila habe insgesamt zehn Gegenstände gekauft, darunter Hitlers Faltzylinder, eine Ausgabe von Mein Kampf, eine Zigarrenkiste, Briefe sowie eine Schreibmaschine. »Alle stehen in direkter Verbindung mit Hitler«, sagte Chatila dem Sender.

Zunächst habe er gedacht, es sei am besten, die Gegenstände aus der Nazizeit zu verbrennen, sagte Chatila. »Aber ich denke, es ist sehr wichtig, sie aufzubewahren, weil es die Erinnerung am Leben erhalten wird, damit künftige Generationen sehen, dass Hitler wirklich existiert hat.«

Eine Sprecherin von Keren Hayesod bestätigte am Montag, man werde die Gegenstände entgegennehmen. »Wir werden sie mit großer Sorgfalt behandeln und mit den relevanten Einrichtungen entscheiden, was damit zu tun ist.«  dpa

Großbritannien

Haltung zu Israel: Streit beim jüdischen Dachverband

Ein offener Brief, der von der Financial Times veröffentlicht wurde, hat zu Verwerfungen innerhalb des Board of Deputies of British Jews geführt

von Michael Thaidigsmann  22.04.2025

Großbritannien

Genie und Monster

Der Autor Mark Rosenblatt hat eine Abrechnung mit Roald Dahls Judenhass auf die Bühne gebracht. Und wurde nun ausgezeichnet

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2025

Schweden

Trauer um Walter Frankenstein

Der gebürtige Berliner überlebte den Holocaust in der Illegalität

 22.04.2025

USA

Der Lautsprecher

Howard Lutnick gibt sich als Architekt der amerikanischen Zollpolitik. Doch der Handelsminister macht sich mit seiner aggressiven Art im Weißen Haus zunehmend Feinde

von Sebastian Moll  18.04.2025

Ungarn

Die unmögliche Geige

Dies ist die zutiefst berührende Geschichte eines Musikinstruments, das im Todeslager Dachau gebaut und 70 Jahre später unweit vom Balaton wiedergefunden wurde

von György Polgár  17.04.2025

Medien

Noa Argamani ist auf der »Time 100«-Liste

Alljährlich präsentiert das »Time Magazine« die 100 einflussreichsten Menschen der Welt. 2025 ist auch eine freigelassene israelische Geisel dabei

 17.04.2025

USA

Neuauflage von Weinstein-Prozess startet

Vor gut einem Jahr überraschte ein Gericht in New York die Welt und hob das historische Vergewaltigungsurteil gegen Harvey Weinstein auf. Nun wird über die Vorwürfe erneut verhandelt

von Benno Schwinghammer  14.04.2025

Türkei

Die Optimistin

Liz Behmoaras schrieb über das jüdische Leben im Land – und für das Miteinander. Ein Nachruf

von Corry Guttstadt  14.04.2025

Ägypten

Gefährliches Paradies

Der Sinai ist einer der wenigen Urlaubsorte im Ausland, den Israelis auf dem Landweg erreichen können. Gern auch zu Pessach. Aber zu welchem Preis?

von Matthis Kattnig  11.04.2025