Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, hat in einem Kommentar für die »New York Times« vor mangelndem religiösen Pluralismus in Israel und einem Scheitern der Zweitstaatenlösung im Konflikt mit dem Palästinensern gewarnt. »Viele nichtorthodoxe Juden, mich eingeschlossen, haben das Gefühl, dass die Verbreitung staatlich geförderter Religiosität in Israel eine moderne, liberale Nation in eine halb-theokratische (Nation) verwandelt«, schrieb Lauder.
Diaspora Israels »Kapitulation vor religiösen Extremisten und die wachsende Abneigung der Diaspora« bedeute eine große Gefahr für den jüdischen Staat: »Viele Juden außerhalb Israels werden von den israelischen Ultraorthodoxen, die das rituelle Leben und die heiligen Stätten im Staat kontrollieren, nicht akzeptiert.«
Als große Bedrohung für Israel wertete Lauder zudem den möglichen Untergang der Zweistaatenlösung. »Ich bin ein Konservativer und Republikaner, und ich habe die Likud-Partei seit den 1980er-Jahren unterstützt«, betonte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses: »Aber die Realität ist, dass 13 Millionen Menschen zwischen Jordan und Mittelmeer leben. Und fast die Hälfte von ihnen sind Palästinenser.«
Israel habe die Wahl, den Palästinensern entweder volle Bürgerrechte zu garantieren und dadurch aufzuhören, ein jüdischer Staat zu sein, oder ihre Rechte zu negieren und damit keine Demokratie mehr zu sein. Der einzige Weg, beides zu vermeiden, sei die Zweistaatenlösung, unterstrich Ronald S. Lauder. ag